ARD-Kameramann Sawah Abu Saif immer noch nicht frei - ARD schließt Büro in Gaza - ARD-Vorsitzender Fritz Raff: "deutliches Zeichen des Protestes"
Saarbrücken (ots)
Fünf Tage nach seiner Festnahme durch die radikal-islamische Hamas in Gaza ist der ARD-Kameramann Sawah Abu Saif immer noch nicht in Freiheit. Wie die ARD vor Ort erfahren hat, soll der Gesundheitszustand von Abu Saif kritisch sein. Nach Erkenntnissen von Studioleiter Richard C. Schneider muss davon ausgegangen werden, dass er möglicherweise gefoltert wurde und wird. Bislang hat sich die Hamas noch nicht bereit erklärt, den ARD-Kameramann freizulassen. Aus Protest schließt die ARD ihr Büro in Gaza solange, bis Sawah Abu Saif wieder frei gelassen wurde und sicher zu seiner Familie zurückgekehrt ist.
Der ARD-Vorsitzende Fritz Raff sagte: "Die ARD ist in großer Sorge um ihren Kameramann Sawah Abu Saif. Palästinensische Menschenrechtsorganisationen und Human Rights Watch berichten übereinstimmend über Folter im Gazastreifen und im Westjordanland. Es gibt auch ernstzunehmende Hinweise darauf, dass unser Kameramann davon betroffen ist. Das ist unmenschlich und wir fordern deshalb die Hamas noch einmal nachdrücklich auf, unseren Mitarbeiter sofort freizulassen. Die gegen ihn gerichteten Vorwürfe, das wissen und sagen alle, die mit ihm arbeiten, sind haltlos. Wir bitten deshalb auch alle, die vor Ort überhaupt etwas ausrichten können, sich für Sawah Abu Saif einzusetzen. Unter den gegebenen Umständen ist journalistisches Arbeiten in Gaza nicht mehr möglich. Deshalb und als deutliches Zeichen des Protestes schließt die ARD ihr Büro dort bis auf weiteres."
Der Bayerische Rundfunk hat sich als Arbeitgeber klar hinter seinen verhafteten Mitarbeiter in Gaza gestellt. Fernsehdirektor Gerhard Fuchs stellt dazu fest: "Sawah Abu Saif ist ein äußerst zuverlässiger Kollege. Er hat unser vorbehaltloses Vertrauen. Er und seine Kollegen setzen sich für eine faire Berichterstattung aus dem Krisengebiet ein. Wenn das Wohl und der Schutz unserer Mitarbeiter vor Ort nicht gewährleistet ist, müssen wir handeln und unser Büro in Gaza schließen."
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