ARD fordert: Spendenbündnisse an "runden Tisch"
Köln (ots)
Die Intendantinnen und Intendanten der ARD haben alle Hilfsbündnisse, die um Spendengelder konkurrieren, jetzt aufgefordert, sich zusammenzusetzen und sich auf eine gemeinsame Spendenkontonummer zu verständigen. Die ARD-Vorsitzende Monika Piel (WDR) wird Alt-Bundespräsident Richard von Weizsäcker bitten, zwischen den Bündnissen zu vermitteln.
Weizsäcker hat als Schirmherr des Bündnisses "Aktion Deutschland hilft" in einem Brief an Piel kritisiert, die ARD würde durch die Zusammenarbeit mit dem "Bündnis Entwicklung hilft" andere Helfer benachteiligen. Dabei werde Hilfe in Japan dringend benötigt, so der Ex-Bundespräsident.
Volker Herres, Programmdirektor "Erstes Deutsches Fernsehen", warnt vor einer Vermischung von Eigen-Interessen der Spenden-Bündnisse und tatsächlicher Sorge um die Lage der Menschen in Japan: "Um es noch einmal klar zu stellen: Jeder, der spenden möchte, erfährt bei der ARD auf den Online-Seiten von tagesschau.de, über den Videotext und über die Zuschauer-Redaktion, wo er das kann! Wir rufen im Fernsehen - wie inzwischen das ZDF auch - nicht aktiv zu Spenden auf, weil nach Einschätzung seriöser Quellen und Institute das Hauptproblem Japans nicht Geldmangel ist! Zur Zeit, so die Experten, sei zudem nicht sicher gestellt, dass die Gelder vollständig und zweckgebunden in der Opferregion eingesetzt werden können."
Japan verfüge über eine hervorragende Katastrophenhilfe-Infrastruktur. Wenn sich die Lage dort aber ändere und die japanische Regierung oder zivilgesellschaftliche Organisationen in Japan um Unterstützung bitten würden, werde die ARD umgehend auch aktive Spendenaufrufe prüfen, so Herres.
Bärbel Dieckmann, die Präsidentin der "Welthungerhilfe", hat inzwischen die Aufforderung der ARD, die Spendenbündnissen sollten sich an einem Tisch zusammenzusetzen, begrüßt und gegenüber der ARD-Vorsitzenden Monika Piel ihre Unterstützung zugesagt.
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