36 ARD-Koproduktionen auf der diesjährigen Berlinale "Was bleibt" (SWR/WDR/ARTE) geht im Wettbewerb auf Bärenjagd
Erfurt (ots)
Am kommenden Donnerstag eröffnet die 62. Berlinale. Mit dabei sind 36 ARD-Koproduktionen.
"Was bleibt" (SWR/WDR/ARTE) heißt der neue Film von Hans-Christian Schmid, der damit bereits seine vierte Einladung in den WETTBEWERB der Berlinale erhält. Der Film erzählt von einem Familientreffen, bei dem ein Paar und seine erwachsenen Kinder mit bislang unausgesprochenen Wahrheiten konfrontiert werden. Auf eindringliche Weise zeigt Schmid, wie Familien innerhalb weniger Tage auseinanderbrechen und neu zueinander finden. Die Hauptrollen spielen Lars Eidinger und Corinna Harfouch.
Im PANORAMA laufen dieses Jahr vier ARD-Koproduktionen: "Das Meer am Morgen" (BR/NDR/SWR/ARTE) ist Volker Schlöndorffs unter die Haut gehendes Protokoll eines Kriegsverbrechens im Zweiten Weltkrieg: des Befehls zur Erschießung von 150 Geiseln im besetzten Frankreich. Markus Steins und Ringo Röseners Dokumentation "Unter Männern - Schwul in der DDR" (MDR) erzählt von Individualität in einem uniformen System. Zum ersten Mal untersucht ein Film, wie Schwule in der DDR gelebt haben.
Knapp zehn Jahre nach "Herr Wichmann von der CDU" bringt Andreas Dresen das Publikum in seiner Dokumentation "Herr Wichmann aus der dritten Reihe" (RBB) auf Stand. Ein neuer tragikomischer Dokumentarfilm über das, was Politik und Demokratie in der rauen Praxis parlamentarischer Arbeit bedeuten.
Julian Roman Pölslers "Die Wand" (BR/ARTE) ist die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Marlen Haushofer. Martina Gedeck spielt darin eine Frau, die eines Morgens in einer Berghütte aufwacht und sich von einer unüberwindbaren, unsichtbaren Wand eingeschlossen findet. Mit einem Hund, einer Kuh und einer Katze stellt sie sich den Herausforderungen ihres neuen Lebens. Die Ursache dieser Wand bleibt rätselhaft.
Das INTERATIONALE FORUM DES JUNGEN FILMS zeigt in diesem Jahr zwei ARD-Koproduktionen: "Parabeton" (WDR) von Heinz Emigholz dokumentiert die Geschichte des Baustoffs Beton. Der Film beginnt mit dem ersten, noch existierenden Kuppelbau aus römischem Beton in Baiae bei Neapel, erbaut im 1. Jahrhundert vor Christi. Dann folgen in chronologischer Abfolge 17 in Italien und Frankreich noch erhaltene Bauwerke des italienischen Bauingenieurs Pier Luigi Nervi (1891-1979).
In einem seiner letzten Gespräche reflektiert der im vergangenen Jahr verstorbene Oliver Storz seine persönlichen Erlebnisse. Die Dokumentation "Oliver Storz - Lawinen der Erinnerung" (SWR/WDR/ARTE) von Dominik Graf ist eine Hommage an den vielfach ausgezeichneten Dramaturg, Drehbuchautor und Regisseur.
In der PERSPEKTIVE DEUTSCHES KINO laufen zwei weitere ARD-Koproduktionen: Mit tiefgründigem Witz bürstet Regisseur Soleen Yusef in "Trattoria" (SWR/BR/ARTE) die gängigen Konventionen des Mafia-Films gegen den Strich: Die 19-jährige Lea (Anna Herrmann) nimmt Kontakt zu ihrem - ihr bisher unbekannten - Vater Bosse (Uwe Preuss) auf. Der liebevolle Kleinkriminelle und Besitzer einer Trattoria ist von dem plötzlichen Anruf seiner Tochter ziemlich überrumpelt. Er möchte Lea nicht an sich heranlassen, um sich weiterhin seiner gewohnten mafiösen Welt hinzugeben. Doch Lea lässt sich nicht so leicht abwimmeln.
"This Ain't California" (MDR/RBB/ARTE) erzählt die Geschichte dreier Teenager, die auf dem Asphalt der bröckelnden DDR der 80er Jahre ausgerechnet das Skateboard für sich entdecken. Eine Mischung aus Inszenierungen und Archivmaterial erlaubt einen unkonventionellen Blick auf das Universum Jugendlicher in der späten DDR. Regisseur Marten Persiel erzählt eine Geschichte von Spaß, Rebellion und dem Mut zur Selbstbestimmung.
In der Sektion GENERATION läuft der Kurzfilm "Crazy Dennis Tiger" (RBB), in dem Regisseur Jan Soldat die Geschichte von zwei 15-jährigen Brüdern in einer brandenburgischen Klein-stadt erzählt.
Das internationale Publikum der Berlinale, das sich über den aktuellen Stand des deutschen Films informieren will, findet in der Sektion GERMAN CINEMA - LOLA@BERLINALE 17 ARD-Koproduktionen. Beim EUROPEAN FILMMARKET, der sich an Verkäufer und Journalisten aus aller Welt wendet, ist die ARD mit weiteren neun koproduzierten Filmen vertreten.
Für alle, die über Filme und Stars auf der Berlinale informiert sein wollen, aber nicht vor Ort am roten Teppich stehen können, hält die ARD ein umfangreiches Angebot bereit. Im Ersten präsentiert Dieter Moor am Dienstag, 14. Februar, um 00.00 Uhr eine Spezial-ausgabe "ttt" über die 62. Internationalen Filmfestspiele. Im Mittelpunkt der "Brisant"-Sendungen zur Berlinale werden wieder die prominenten Gäste des Festivals stehen. Anke Engelke wird für das ARD-Morgenmagazin vom 13. bis zum 17. Februar täglich live vom Berlinale-Palast berichten. Als langjähriger Berlinale-Partner begleitet der Rundfunk Berlin-Brandenburg das Festival elf Tage lang mit Berichten in Radio, Fernsehen und Internet - ein multi-medialer Programmschwerpunkt für den Sender.
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