"Dynamische Entwicklung von DAB+ ist ermutigend"
ARD-Vorsitzende Wille: Es geht um die Zukunft des Radios - Einbau von Multinormchips in alle neuen Empfangsgeräte gefordert
Leipzig/Berlin (ots)
Als Bestätigung für den eingeschlagenen Weg hat die ARD-Vorsitzende Karola Wille die Zahlen gewertet, die heute auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin über die Entwicklung des digitalen Antennenradios DAB+ präsentiert wurden. "Die dynamische Entwicklung, die DAB+ mit jährlich steigenden Zuwachsraten nimmt, ist ermutigend für die nächsten Schritte, die wir gehen wollen", sagte Wille in Berlin. Der zügige Ausbau des Versorgungsnetzes und die wachsende Anzahl neuer, nur über DAB+ zu empfangender Radioangebote hätten entscheidend dazu beigetragen, dass DAB+ mittlerweile schon 9,5 Millionen Hörerinnen und Hörer in Deutschland erreiche. "Unsere Botschaft, dass DAB+ mehr Radio bedeutet, kommt an, weil DAB+ durch mehr Programme und mehr Vielfalt überzeugt", so Wille.
Für den nächsten Schritt, im Zuge der von der ARD beschlossenen Hybridstrategie DAB+ als den digitalen Radiostandard neben der Internetverbreitung im Markt zu etablieren, bräuchten die Marktteilnehmer, die derzeit in der Abstimmung über ein Zwei-Stufen-Konzept mit konkreten Maßnahmenplanungen seien, aber auch die Hilfe der Politik. Dies betreffe zum Beispiel die notwendige Regulierung im künftigen Umgang mit freien oder frei werdenden UKW-Frequenzen sowie den verpflichtenden Einbau sogenannter Multinormchips, die sicherstellen, dass alle neuen Radiogeräte - auch im Auto - künftig in jedem Fall auch DAB+ und IP-Radio empfangen können. Unstrittig sei, dass die Privatradios bei der Umstellung Unterstützung brauchen, erläuterte Wille. Die ARD setze sich darüber hinaus für die Umsetzung der ITS-Richtlinie zur Verbesserung der Sicherheit der Verkehrsteilnehmer durch Einsatz des DAB+ Services TPEG ein. Zielstellung ist die Etablierung eines bundesweiten ARD-TPEG-Services bis Ende 2016.
Deutschlandradio Intendant Willi Steul: "Ende des Jahres werden 98 Prozent aller Autobahnen mit DAB+ versorgt sein, Ende 2019 das komplette Bundesgebiet. Bereits in diesem Sommer erreichte Deutschlandradio eine bessere Verbreitung über DAB+ als über UKW."
"Der Blick ins europäische Ausland zeigt: Wenn Private und Öffentlich-Rechtliche Hand in Hand gehen, gelingt der schnelle Umstieg auf DAB+. Gemeinsam mit der ARD, den Privaten, dem Netzbetreiber, Herstellern und Landesmedienanstalten werden wir im neu gegründeten Digitalradio Büro Deutschland Marketing-Aktivitäten bündeln, Marktteilnehmer vernetzen und über DAB+ informieren," so Steul.
Gerade die zum ersten Mal vorgelegte Pilotstudie zur tatsächlichen Nutzung von DAB+, die gemeinsam von den Marktbeteiligten - öffentlich-rechtlich wie privat organisiert, getragen und finanziert worden ist, sei ein deutlicher Beleg für die neue Geschlossenheit der Branche bei der vollständigen Digitalisierung des Hörfunks durch DAB+ und Internetradio. Dies werde nun auch von der Politik erkannt, die sich seit geraumer Zeit verstärkt um DAB+ kümmere. "Es geht um nicht weniger als die Zukunft der Mediengattung Radio in einer digitalen Gesellschaft", unterstrich die ARD-Vorsitzende: "Und es geht darum, dass sich Deutschland als europäischer Schlüsselmarkt nicht von der Entwicklung in den Nachbarländern abkoppelt".
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