ARD vergibt 70 Prozent ihrer Aufträge an unabhängige Produzenten
Hamburg (ots)
Plog: "Bevorzugung der eigenen Produktionstöchter eine Legende"
Die so genannten unabhängigen Produzenten erhalten das Gros aller von den ARD-Sendern vergebenen Produktionsaufträge. Darauf hat der ARD-Vorsitzende Prof. Jobst Plog am Dienstag (4. Februar) in Hamburg hingewiesen. Eine Bestandsaufnahme bei den Mitgliedern des Senderverbunds habe ergeben, dass im Schnitt rund 70 Prozent der Aufträge im fiktionalen und non-fiktionalen Bereich an nicht mit der ARD verbundene Produktionsfirmen gehen. Bei der Degeto liegt der Anteil der freien Produzenten am Auftragsvolumen sogar bei 88,4 Prozent. Die in Frankfurt ansässige gemeinsame ARD-Filmtochter zeichnet für zahlreiche Fernsehfilm- und Serienproduktionen der ARD verantwortlich.
Plog: "Die Klage von Seiten der freien Produzenten, die ARD versorge überwiegend ihre eigenen Produktionstöchter mit lukrativen Aufträgen, ist eine Legende, die auch durch häufige Wiederholung nicht wahr wird. Die wirtschaftliche Stützung der so genannten unabhängigen Produktionsfirmen gehört zwar keineswegs zum Auftrag der ARD, aber wir haben ein großes Interesse, das Kreativpotenzial und die hohe Flexibilität dieser Firmen zu nutzen. Statt dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk den Gesetzgeber auf den Hals zu jagen, sollten die freien Produzenten ihre eigentlichen Stärken pflegen. Dies wäre für sie ein wesentlich effektiverer Beitrag zur eigenen Zukunftssicherung."
Übereinstimmend stellten die ARD-Intendanten auf ihrer Arbeitssitzung in Hamburg fest, dass eine gesetzliche Quotierung der Vergabe rechtlich bedenklich und angesichts der bestehenden Auftragsverteilung auch überflüssig wäre.
Martin Gartzke 040/4156-2300
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