ARD-Gremienvorsitzende diskutieren Gewalt in den Medien
Hamburg (ots)
Die Gremienvorsitzenden der ARD haben sich zum Thema "Gewalt in den Medien" ausgetauscht. "Gerade vor dem Hintergrund des Irak-Krieges stellen wir uns der öffentlichen Diskussion über die Wirkung von Gewaltdarstellungen in den Medien", so Helmuth Frahm, der Vorsitzende der Konferenz der Gremienvorsitzenden, während der ARD-Hauptversammlung am Mittwoch (2. April) in Potsdam. Die Grundlage bildete ein Positionspapier, das vom ARD-Programmbeirat erarbeitet worden war.
Gerade weil Gewalt in den Medien negative Wirkungen haben kann, so Frahm, der auch Vorsitzender des NDR-Rundfunkrates ist, müsse man sich mit ihr als Teil unserer gesellschaftlichen Realität auseinandersetzen. "Einseitige Schuldzuweisungen an die Medien und der schnelle Ruf nach Zensur gehen aber in die Irre", sagte Frahm. Er erinnerte an die besondere gesellschaftliche Verantwortung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, die Menschenwürde und die Persönlichkeitsrechte zu schützen.
Vor dem Hintergrund des Irak-Krieges wird deutlich, wie schwierig der Umgang z.B. mit Bildern von Kriegshandlungen ist. Frahm: "Die Entscheidungen der Redaktionen sind eine permanente Gratwanderung zwischen der Informationspflicht gegenüber der Öffentlichkeit einerseits und der Reflektion von möglichen Folgen und Wirkungen der Berichterstattung andererseits."
Dies gelte auch für fiktionale Programme. Grundsätzlich solle im gesamten Fiction-Bereich der Umfang von Gewaltdarstellung so gering wie möglich gehalten werden. Wenn Gewalt dargestellt werde, dürfe die Auswirkung auf die Opfer nicht ausgeblendet werden. Bei Serien, Spielfilmen und anderen Unterhaltungsangeboten solle Gewalt nicht als Mittel zur Steigerung der Einschaltquoten eingesetzt werden.
Ralf Pleßmann ARD/NDR Pressestelle Rothenbaumchaussee 132 D-20149 Hamburg Tel.: 040/4156-2333 Fax: 040/4156-2199 E-Mail: r.plessmann@ndr.de
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