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Tom Buhrow und Juliane Leopold bei der re:publica: Wo steht die ARD 30 Jahre nach der Wende?

Köln/Hamburg (ots)

Ost trifft West, Chefredakteurin trifft auf ARD-Vorsitzenden. Bei der re:publica 2020 haben in diesem Jahr Juliane Leopold und Tom Buhrow über 30 Jahre deutsche Einheit diskutiert. Der Talk "Wir sind eins? 30 Jahre deutsche Einheit" ist eine ARD-Session beim diesjährigen digitalen re:publica Campus und seit heute, dem 3. Oktober, online. Im Newsroom, wo tagesschau und tagesthemen produziert werden, diskutierten die beiden über deutsche Gemeinsamkeiten und Unterschiede, über bewegende Momente deutsch-deutscher Geschichte und nahmen Temperatur bei der ARD: Wo steht die föderale Arbeitsgemeinschaft nun, 30 Jahre nach der Wende?

Juliane Leopold, Chefredakteurin Digitales von ARD aktuell, ist in Halle an der Saale geboren, WDR-Intendant und ARD-Vorsitzender Tom Buhrow rund 400 Kilometer westlich in Troisdorf bei Bonn. Beide haben "die Wende" aus sehr unterschiedlichen Blickwinkeln erlebt - und für beide war die Wiedervereinigung unterschiedlich folgenreich. "Was heute in meiner Familie als das größte Glück empfunden wird, ist die Freiheit, nicht eingemauert zu sein in einem Land", erklärte Juliane Leopold. Dies sei ein Schatz, der viel von der noch vorhandenen Verunsicherung und Kränkung aufwiege. Denn die empfänden viele Menschen aus dem Osten Deutschlands auch 30 Jahre nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten. Die Neugier aufeinander helfe dabei, Vorurteile abzubauen, die es bis heute gebe, so Leopold.

Als Parallele zwischen West- und Ost-Deutschland identifizierten Leopold und Buhrow gleichermaßen das Spannungsfeld zwischen Städten und ländlichen Regionen. Wie aber kann die ARD als Zusammenschluss von neun Landesrundfunkanstalten zum weiteren Zusammenwachsen beitragen?

"Wir machen gemeinsam ein großes Programm, das wir bundesweit ausstrahlen", so Tom Buhrow über die Idee des Ersten, das alle Rundfunkanstalten in Ost und West gemeinsam stemmen und für das alle Sendungen beisteuern. Für die Menschen im Land sei die ARD mit ihrem Regionalfernsehen und den regionalen Hörfunkprogrammen ein enger Alltagsbegleiter - vor Ort dann primär als MDR, rbb, NDR oder eben hr. Mit der neuen tagesthemen-Rubrik "mittendrin" spiegele sich inzwischen auch unabhängig von der Aktualität Normalität aus allen Regionen Deutschlands wider, so Buhrow. So sollen es unter anderem mehr Alltagsthemen aus den ostdeutschen Bundesländern und den anderen Regionen Deutschlands in eine der wichtigsten Nachrichtensendungen schaffen. Im Einsatz sind dafür ARD-Reporterinnen und -Reporter vor Ort. Die ARD wird unter Federführung des MDR außerdem ein digitales Kulturangebot in Mitteldeutschland aufbauen. "Zwei große Schritte", sagte der ARD-Vorsitzende.

In die Zukunft blicken Tom Buhrow und Juliane Leopold mit Zuversicht. Die Chefredakteurin Digitales von ARD aktuell wünscht sich gerade bei "Ost-West-Themen" mehr und nuancenreichere Geschichten. "Nicht nur die vom Gewinner und Verlierer", so Leopold. Tom Buhrow ist sich sicher, dass die Menschen in Ost und West künftig "viel selbstverständlicher zusammenleben und zusammengewachsen sind und nicht mehr in Ost-West-Kategorien denken - jedenfalls nicht mehr als in Nord und Süd."

Die Session ist hier on demand abrufbar:

https://campus.re-publica.com/30-jahre-deutsche-einheit

Aufgezeichnet wurde der Talk am 16. September 2020 im Newsroom von ARD aktuell.

Pressekontakt:

ARD Kommunikation
Svenja Siegert
Telefon: 0221 220 1475
E-Mail: pressestelle@ard.de
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