ARD-Reform auf Kurs
Stuttgart (ots)
Eine noch attraktivere ARD Audiothek, gemeinsame Arbeit an der digitalen Zukunft der ARD und weitere Schritte zu mehr Kooperation und Effizienz: Die Intendantinnen und Intendanten der ARD haben bei ihrer zweitägigen Sitzung in Bonn wichtige Entscheidungen für den Reformweg der ARD gefällt. Dabei geht es darum, Effizienz und Exzellenz miteinander zu verbinden: Mehr Sender-übergreifende Zusammenarbeit wird Ressourcen freimachen. Auf einige Angebote wird in Zukunft verzichtet. Die so frei gewordenen Mittel werden für die digitale Transformation der ARD eingesetzt, um Menschen in einer zunehmend digitalen Welt weiterhin verlässliche Angebote zu machen.
Die neue Heimat für Radio: ARD Audiothek Next
Lineares Radio wird auch in Zukunft wichtig bleiben, doch schon heute nutzen Menschen unter 30 Jahren Audioinhalte vor allem über digitale Plattformen. Die regionalen Angebote aller ARD-Sender sind als Live-Radio bereits in der ARD Audiothek vertreten, dazu etwa 100.000 Podcast-Episoden und Sendungen on demand. Parallel zur ARD Audiothek haben einzelne Sender derzeit noch Radio-Apps mit Funktionen, die in der Audiothek nicht angeboten werden.
Die Intendantinnen und Intendanten der ARD haben beschlossen, die ARD Audiothek umfangreich zu überarbeiten, sodass Nutzerinnen und Nutzer Audio-Inhalte der ARD künftig komfortabel und mit interessanten Zusatzfunktionen abrufen können. Langfristig soll es eine zentrale ARD Audiothek geben für alles, was Audio ist - eben die ARD Audiothek Next.
Neuausrichtung des ARD Social Media Portfolios
Derzeit umfasst das Social-Media-Angebot von ARD und den ARD-Medienhäusern etwa 800 Accounts auf unterschiedlichen Plattformen. Im Zuge des Reformprozesses wird in Kürze etwa ein Viertel davon eingestellt. Ziel ist es, die journalistischen Inhalte in wenigen starken Angeboten zu konzentrieren, um möglichst viele Menschen in Deutschland zu erreichen.
- Beiträge aus den insgesamt 31 ARD-Auslandsstudios werden künftig auf den reichweitenstarken Informationsmarken von tagesschau und Weltspiegel ausgespielt. Damit wird gewährleistet, dass die Beiträge der Korrespondentinnen und Korrespondenten noch mehr Nutzerinnen und Nutzer erreichen.
- Die ARD will ihr breit gefächertes Angebot im Bereich Klassik zukünftig auch auf Social Media in einer Themenwelt bündeln und erarbeitet hierfür ein gemeinschaftliches Konzept.
- Da Nutzerinnen und Nutzer auf Twitter in erster Linie aktuelle Informationen erwarten, wird sich die ARD hier künftig auf Nachrichten, politische Berichterstattung und investigative Inhalte fokussieren. Twitter-Kanäle, die dieser Ausrichtung nicht entsprechen, werden mit wenigen Ausnahmen eingestellt. Weil derzeit unklar ist, wie sich Twitter weiterentwickelt, beobachtet das ARD Partnermanagement Social Media die Plattform genau.
Weiterentwicklung der digitalen ARD
Die ARD denkt die Mediennutzung der Zukunft konsequent digital. So selbstverständlich und einfach, wie die Inhalte der ARD derzeit überall linear verfügbar sind, so selbstverständlich und den Gewohnheiten der Nutzerinnen und Nutzer entsprechend sollen sie auch digital angeboten werden. Auf der ARD-Sitzung in Bonn wurden weitere Schritte für diese digitale Erneuerung der ARD auf den Weg gebracht. Alle ARD-Medienhäuser werden ihren eigenen Beitrag zu dieser Gemeinschaftsaufgabe leisten und enger zusammenarbeiten denn je. Die ARD-Steuerungsgruppe koordiniert die einzelnen Projekte.
Der wichtigste Schritt auf dem Weg in die digitale Zukunft der ARD ist aktuell die Weiterentwicklung des gemeinsamen Streaming-Netzwerkes mit dem ZDF. Beide Partner greifen in Zukunft automatisch auf Bilder und Videos des jeweils anderen zu. In einigen Bereichen, etwa bei Dokumentationen, werden bereits heute Angebote von ARD oder ZDF in der Mediathek des jeweils anderen empfohlen. Diese Vernetzung schafft ein noch besseres Nutzungserlebnis in den Medientheken: Die Suche wird einfacher und Nutzende finden schneller den Inhalt, den sie suchen. Schritt für Schritt wird diese Zusammenarbeit nun ausgebaut. Die publizistische Vielfalt mit beiden großen öffentlich-rechtlichen Anbieter bleibt dabei erhalten.
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