Vereinte Nationen und DHL unterzeichnen Partnerschaftsvereinbarung zur Katastrophenhilfe
New York (ots)
Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) und das UN-Büro für die Koordinierung Humanitärer Angelegenheiten (OCHA) haben am Donnerstagabend mit DHL, dem weltweit führenden Express- und Logistikunternehmen, eine weit reichende Partnerschaftsvereinbarung unterzeichnet.
Seit langem kämpfen Experten der Katastrophenhilfe mit der Herausforderung, unmittelbar nach dem Eintreten einer Katastrophe schnelle und effektive Hilfe in entlegene Gegenden zu bringen. Die Überwindung der Transport- und Logistikprobleme kann dabei den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen. Im Bestreben, einer Lösung dieses Problems näher zu kommen, haben Kemal Dervis, Leiter des UNDP, Jan Egeland, UN-Nothilfekoordinator, und Dr. Monika Wulf-Mathies, Leiterin des Zentralbereichs Politik und Nachhaltigkeit im Konzern Deutsche Post World Net, zu dem auch DHL gehört, ein bahnbrechendes Abkommen geschlossen, das die Zusammenarbeit zwischen den Vereinten Nationen und DHL regelt.
"Die Welt hat in diesem Jahr mit verheerenden Zerstörungen durch Naturkatastrophen leben müssen, bei denen wir viel über Katastrophenhilfe gelernt haben", sagte der UNDP-Chef Kemal Dervis. "Es ist lebenswichtig, dass internationale Hilfsorganisationen über Kapazitäten verfügen, Hilfe vor Ort schnell und effektiv zu erbringen, um den Weg für den langfristigen Wiederaufbau zu ebnen."
DHL hat bereits das so genannte Airport Emergency Team (AET) in Dubai angeführt, ein Team von Logistik-Experten verschiedener Unternehmen, die unter dem Mandat des "Disaster Resource Network" des World Economic Forum (WEF) tätig werden. Unter der Leitung von DHL organisierte das AET mehrfach die Frachtbewegungen an Flughäfen nach plötzlich eintretenden Katastrophen, zum Beispiel in Colombo (Sri Lanka) nach dem letztjährigen Tsunami. Zudem hatte DHL die internationale Gemeinschaft bei ihren Hilfsbemühungen nach dem Erdbeben in Bam (Iran) im Jahr 2003 sowie dem Erdbeben in Pakistan im Oktober 2005 unterstützt.
DHL wird diese Kapazitäten nun ausweiten, indem es ein globales Netzwerk von drei eigenen "Disaster Response Teams" (DRTs) zusammenstellt. Das erste wird seine Basis in Singapur haben und soll planmäßig im Frühling 2006 einsatzbereit sein. Zwei weitere Teams werden so stationiert, dass sie die arabischen Staaten und Afrika sowie Zentral- und Südamerika abdecken können. Im Falle größerer Katastrophen werden diese Teams, die aus speziell ausgebildeten DHL-Mitarbeitern zusammengesetzt sind, dabei helfen, die entscheidenden logistischen Operationen an den Flughäfen in der Nähe der betroffenen Gebiete zu übernehmen. Jedes Team wird aus bis zu 100 Freiwilligen bestehen.
Daneben wird DHL das UNDP in seiner leitenden Funktion zur Verringerung von Katastrophenrisiken sowie beim Aufbau nationaler Kapazitäten zur Risikoverringerung unterstützen.
"Die Auswirkungen von Katastrophen steigen rapide an und führen zu höheren Anforderungen an das UN-System zur Katastrophenhilfe. Deswegen müssen wir unsere Hilfskapazitäten ausbauen", sagte der UN-Koordinator für Katastrophenhilfe Jan Egeland. "Logistik erweist sich oft als der Dreh- und Angelpunkt bei der Hilfeleistung. Der kritische Punkt ist der Transport der Hilfe zu den Bedürftigen, und dafür benötigen wir eine perfekt funktionierende Kette logistischer Dienstleistungen. Vereinbarungen mit der Privatwirtschaft können genau dazu beitragen."
"Wir sind stolz darauf, die Vereinten Nationen bei dieser bedeutsamen Mission mit unserer logistischen Kompetenz unterstützen zu können.Wir brauchen Hilfe, die ankommt - weltweit. Diese werden wir zur Verfügung stellen", sagte Monika Wulf-Mathies. "Unsere globale Reichweite und Präsenz in mehr als 220 Ländern und Territorien sowie unsere bewährten logistischen Dienstleistungen stellen die Basis für diese Partnerschaft dar. Sie ist für uns ein Ausdruck unserer weltweiten sozialen Verantwortung, zu der wir uns verpflichtet fühlen", fügte sie hinzu.
Auch Botschafter Dr. Gunter Pleuger, Ständiger Vertreter der Bundesrepublik bei den VN, war bei der feierlichen Unterzeichnung anwesend.
UNDP, das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (United Nations Development Programme), ist das weltweite Entwicklungsnetzwerk der Vereinten Nationen, das Lobbyarbeit für Veränderungen leistet und für die einzelnen Länder Verbindungen zu Wissen, Erfahrungen und Finanzmitteln herstellt, um den Menschen dabei zu helfen, ein besseres Leben aufzubauen. Wir sind in 166 Ländern vertreten und arbeiten mit diesen bei der Ausarbeitung eigener Lösungen für globale und nationale entwicklungspolitische Herausforderungen zusammen. Bei der Entwicklung von Kapazitäten vor Ort können sie sich auf die Leute von UNDP verlassen und auf unser großes Spektrum von Partnern. OCHA ist die Abteilung der UNO für die Koordination humanitärer Hilfsleistungen sowie die Entwicklung von Richtlinien und humanitärer Unterstützung bei komplexen Notfällen und Katastrophen. Deutsche Post World Net ist die weltweit führende Logistikgruppe. Die Tochtergesellschaften Deutsche Post, DHL und Postbank bieten maßgeschneiderte und kundenorientierte Lösungen für Management und Transport von Waren, Informationen und Zahlungen durch ein mit örtlichen Erfahrungen kombiniertes globales Netzwerk. Deutsche Post World Net ist auch der führende Anbieter von Dialogmarketing-Dienstleistungen mit einem einzigartigen Portfolio effizienter Outsourcing- und Systemlösungen für das Postgeschäft. Die Gruppe konnte im Jahre 2004 einen Erlös von 52 Mrd EUR erzielen. Mit gegenwärtig ca. 500.000 Mitarbeitern in mehr als 220 Ländern und Gebieten ist Deutsche Post World Net einer der weltweit größten Arbeitgeber.
Pressekontakt:
Bunker, OCHA-New York, +1 917 367 5126, Mobiltelefon +1 917 892 1679;
Elizabeth Byrs, OCHA-Geneva, +41 22 917 2653, Mobiltelefon +41 79 473
4570, Stefanie Danne, Deutsche Post World Net - +49 160 98 93 24 16,
Jonathan Baker, DHL Americas, +1 954 888 7114
Bilder und sendefähiges Material von der Unterzeichnungszeremonie
sowie O-Töne mit Dr. Monika Wulf-Mathies können im Internet unter
www.dpwn.de/presse abgerufen werden.
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