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Börsen-Zeitung: Hypo-Krise schwappt über, Kommentar zur Krise am US-Hypothekenmarkt, die nun auch in Deutschland angekommenn ist, von Kai Johannsen

Frankfurt (ots)

Die Subprime-Krise, die seit Wochen die Märkte -
allen voran den Credit-Markt - in Atem hält, schwappt nach 
Deutschland über. Nun hat als erstes Institut die IKB durchblicken 
lassen, dass zumindest ein kleiner Teil ihres Kreditportfolios von 
den Verwerfungen des US-Hypothekenmarktes im Segment der Schuldner 
schlechterer Bonität betroffen ist. Es soll ein Volumen im 
einstelligen Millionenbereich sein. Ist das ein weiterer Vorgeschmack
auf das, was die Märkte in den kommenden Wochen und Monaten erwartet?
Bislang hatten Marktteilnehmer und Banken die Subprime-Krise als 
ein auf die USA begrenztes Ereignis eingeordnet. Jetzt könnte langsam
ein Umdenken einsetzen. Tatsache ist, dass viele Banken und 
international agierende Investoren breit diversifizierte Portfolios 
halten. Die Diversifikation im Fixed-Income-Bereich erstreckt sich 
über diverse Assets und unterschiedliche Ratingklassen. Das schließt 
hypothekengedeckte Assets ein. Und jahrelang lief das Geschäft mit 
strukturierten Credit-Produkten, gerade im hypothekengedeckten 
Bereich, hervorragend. Insbesondere für die strukturierenden Banken 
war das CDO-Geschäft sehr erklecklich. Ließen sich doch die 
unterschiedlichsten, auf die jeweiligen Investorenwünsche nach Spread
und Risikograd zugeschnittenen Produkte bilden.
Solange der gesamte Markt für US-Hypotheken im schlechteren 
Segment nicht zu kippen drohte, lag eine Win-Win-Situation vor. Für 
die Anleger, weil sie in einem Niedrigrenditeumfeld den dringend 
benötigten Risikoaufschlag erhielten, für die strukturierenden 
Banken, weil es ihnen einen einträgliches Geschäft bescherte, für die
Hypothekenbanken, weil sie einen Absatzkanal für die ausgereichten 
Hypotheken hatten. Warum soll das nicht auch deutsche Institute 
angelockt haben? Die Frage ist doch nur, welche Produkte in welchem 
Umfang in den Portfolios stecken und wie weit diese Assets jetzt 
unter Wasser sind.
Der Hypothekenmarkt in den USA dreht. Viele der Lockangebote mit 
niedrigen Zinsen und geringen oder keinen Tilgungsleistungen in den 
ersten zwei Jahren der Darlehenslaufzeit, mit denen die 
US-Hypothekenbanken die Kunden zu Immobilienkäufen motiviert haben, 
erfahren in den kommenden Monaten eine Zinsanpassung. Dann wird 
sichtbar, wer die Last noch tragen kann. Das wird auch die 
Bewährungsprobe für den Markt.

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Rückfragen bitte an:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0

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