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Börsen-Zeitung: Deutsche InvestmentBank, Kommentar von Bernd Neubacher zum Quartalsbericht der Deutschen Bank

Frankfurt (ots)

Bei der Deutschen Bank geht es in diesen Tagen
Schlag auf Schlag. Man kann den Willen, Geschäftsbereiche, die stete 
Erträge verheißen auszubauen, fast mit Händen greifen: In den 
Niederlanden poliert die Bank mit Hilfe von Teilen der ABN Amro das 
Firmenkundengeschäft auf; hierzulande geht sie mit dem Kauf von Sal. 
Oppenheim in Sachen Vermögensverwaltung in die Vollen. Über kurz oder
lang wird die Postbank das Massengeschäft verstärken, und überhaupt 
wird im Handel das Risiko weiter reduziert, wie Vorstandschef Josef 
Ackermann erklärt. Vor dem Hintergrund der aufsichtsrechtlichen 
Debatte wird daran wohl auch kein Weg vorbeiführen.
Vom Idealbild einer breit ausgerichteten Großbank aber ist das 
Institut noch ein gutes Stück entfernt, verrät schon ein erster Blick
in den jüngsten Zwischenbericht. Zwar schreiben alle 
Geschäftsbereiche schwarze Zahlen, satte Gewinne wirft jedoch nur 
eine Einheit ab: Die Investment-Banking- und Handelssparte. Im 
jüngsten Dreimonatszeitraum war sie allein für drei Viertel des 
Vorsteuergewinns im Konzern gut.
Das auf Dienstleistungen für Firmenkunden und Finanzdienstleister 
fokussierte Global Transaction Banking etwa wirft vor Steuern eine 
traumhafte Eigenkapitalrendite von fast 70% ab. Weil aber die Zinsen 
niedrig sind und die Unternehmen schwach, sinken die Einnahmen. Nicht
einmal 15% hat die Sparte zum Bruttoergebnis der Deutschen Bank 
beigetragen. Damit ist sie freilich noch immer Gewinnbringer Nummer 
zwei im Konzern Deutsche InvestmentBank.
Während die Belastungen im Kreditgeschäft noch nicht ausgestanden 
sein dürften, sieht derweil mancher schon ein goldenes Jahr 2010 im 
Investment Banking nahen. Das Szenario: Erst platzieren 
Finanzinvestoren Portfolio-Unternehmen reihenweise. Dann folgen 
Aktienemissionen kapitalbedürftiger Unternehmen, bevor eine schwache 
Wirtschaft eine neue M&A-Runde einläutet und die Kasse im 
Beratungsgeschäft klingeln lässt.
Die Einnahmenausfälle im größeren Handel mit Festverzinslichen 
aber wären auch damit kaum zu kompensieren - sie werden sich mit 
einer Normalisierung des Anleihemarktes unweigerlich einstellen. Und 
sollte der Boom doch anhalten: die Ertragsstruktur der Bank würde nur
noch einseitiger. Es ist höchste Zeit, die Geschäftsfelder in Balance
zu bringen.
(Börsen-Zeitung, 30.10.2009)

Pressekontakt:

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Redaktion
Telefon: 069--2732-0
Weitere Informationen: www.boersen-zeitung.de

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