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Börsen-Zeitung: Eons treue Aktionäre, Kommentar zum Vorhaben von Eon, den fünftgrößten britischen Versorger Scottish Power zu übernehmen von Christoph Ruhkamp

Frankfurt (ots)

Mindestens 15 Mrd. Euro würde es kosten, wenn
Eon den fünftgrößten britischen Versorger Scottish Power übernehmen
sollte. Inklusive Verbindlichkeiten könnten es sogar 20 Mrd. Euro
werden? „Kein Problem!“, lautet die Antwort der Investoren des
zweitgrößten Energieversorgers in Europa. Das lässt sich am stabilen
Kurs der Eon- Aktie ablesen. Angst vor einem sogenannten
Investitionsrisiko drückt sich in dem gestrigen Plus von 0,2%
jedenfalls nicht aus. Ein Misstrauensantrag gegen das Management
unter Eon-Chef Wulf Bernotat sähe anders aus.
Die positive Reaktion auf die Ankündigung einer potenziellen
Offerte für Scottish Power verändert auch das Bild von gierigen
Anteilseignern, die angeblich ständig auf umfangreiche
Sonderausschüttungen oder Aktienrückkäufe drängen. Denn diese
Optionen für die Verwendung der mit 18 Mrd. Euro prall gefüllten
Kasse scheinen nun zunächst vom Tisch. Die Eon-Aktionäre wollen nicht
möglichst kurzfristig plündern – sonst hätten sie sich nach
Ankündigung der potenziellen Akquisition enttäuscht abwenden müssen.
Offenbar wird von einer Investition der Mittel in das Kerngeschäft
langfristig eine höhere Rendite über Kurssteigerung und Dividende
erwartet als von einer schnellen und gründlichen Auskehrung.
Dafür, dass dieses Kalkül aufgeht, stehen die Weichen jedenfalls
nicht schlecht. Eon würde durch die Übernahme von Platz 2 in
Großbritannien auf Platz 1 vorrücken, mit einem Marktanteil bei
Privatkunden von 30%. Die Schotten aus Glasgow passen dabei in jeder
Hinsicht in die von Eon selbst festgelegte Strategie für den
Gesamtkonzern: Eckpunkte sind die Präsenz auf allen
Wertschöpfungsstufen von der Erzeugung bis zum Vertrieb, die
Synergien aus der Konvergenz von Strom- und Gasmärkten sowie Größe
als entscheidender Wettbewerbsvorteil in liberalisierten Märkten.
Eine sehr gründliche Prüfung durch die Kartellbehörden wäre
allerdings wahrscheinlich.
Bliebe noch der Preis zu regeln. Aber der muss nicht
notwendigerweise zu hoch ausfallen. Denn ein Bietergefecht erscheint
eher unwahrscheinlich. Der Wettbewerber Scottish & Southern Energy
gilt als zu vorsichtig dafür. RWE fehlt das Geld dazu. Und zu den
Konkurrenten EdF und GdF passt Scottish Power weniger gut als zu
Eon. Den Düsseldorfern wird das größte Synergiepotenzial zugesprochen

Rückfragen bitte an:

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Redaktion
Telefon: 069--2732-0

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