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Börsen-Zeitung: Viele Gewinner, Kommentar von Lisa Schmelzer zur Akquisition der DBA durch Air Berlin

Frankfurt (ots)

Mit der Akquisition der DBA setzt Air Berlin
hinter die Konsolidierung im deutschen Luftverkehrsmarkt einen 
Schlusspunkt. Denn um den deutschen Fluggast buhlen seit Donnerstag 
nur noch drei große Lager - Tui mit ihren Töchtern Hapagfly und HLX, 
Lufthansa mit Germanwings und bald wieder Condor sowie die neu 
geschaffene Allianz Air Berlin und DBA. Alleine übrig bleibt nur noch
LTU, die derzeit mehr mit sich als mit dem operativen Geschäft 
beschäftigt ist.
Bei dem Deal zwischen Air Berlin und DBA stehen die beteiligten 
Unternehmen auf der Gewinnerseite. Air-Berlin-Chef Joachim Hunold 
sichert sich für einen relativ günstigen Preis wertvolle Start- und 
Landerechte am Drehkreuz München, wo die Berliner bisher schwach 
vertreten sind. Zudem kauft sich Hunold die DBA-Verträge mit 
Geschäftskunden ein und ergänzt sein europalastiges Geschäft mit dem 
innerdeutschen Netz der DBA.
Der Dauerpatient DBA hat nach dem Schulterschluss mit Air Berlin 
die Chance, doch noch zu gesunden. Zwar hat der bisherige 
Mehrheitseigner Hans-Rudolf Wöhrl einiges an Sanierungsarbeit 
geleistet, aber die DBA krankt weiterhin an ihrem schlechten 
Yield-Management und der nicht vorhandenen Absicherung gegen 
Treibstoffkostenschwankungen. Air Berlin betreibt ein umfangreiches 
Hedging, und das Yield-Management der Berliner gilt als vorbildlich. 
Von beidem wird die DBA nun profitieren.
Zu den Gewinnern könnte aber auch die Lufthansa gehören. Ihr wird 
zwar die stärkere Präsenz von Air Berlin in München weh tun, ihrem 
Deutschlandgeschäft insgesamt wird die neue Konstellation aber 
vermutlich auf die Sprünge helfen. Denn die DBA hat mit ihrer 
Preispolitik gewichtigen Anteil daran, dass die Tarife auf 
innerdeutschen Strecken unter Druck stehen. Analysten erwarten hier 
nach der Übernahme der DBA eine Entspannung. Die Lufthansa-Aktie 
konnte gestern vor diesem Hintergrund in der Spitze rund 1% zulegen.
Noch nicht beantworten lässt sich indes die Frage, ob Hans-Rudolf 
Wöhrl auf der Gewinner- oder Verliererseite steht. Er hat vor drei 
Jahren nur 1 Euro für die DBA bezahlt, finanziell hat er sich also 
gut aus der Affäre gezogen. Zum Verlierer werden könnte er 
allerdings, wenn er weiter in die LTU investiert, an der er 55% hält.
Denn die LTU wird vermutlich mittelfristig in einem der drei großen 
Lager aufgehen oder von der Bildfläche verschwinden.
(Börsen-Zeitung, 18.8.2006)

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Telefon: 069--2732-0

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