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Börsen-Zeitung: Drei Säulen unter einem Dach, Kommentar von Markus Frühauf zur Erfolgsgeschichte des Verbandes Deutscher Pfandbriefbanken

Frankfurt (ots)

Mit einem Umlaufvolumen von 1 Bill. Euro ist der
Pfandbrief Exportschlager des deutschen Finanzmarktes. Und ihm 
gelingt überraschend schnell, was zuvor als unmöglich galt: Unter 
seinem Dach haben sich die drei Säulen der deutschen Kreditwirtschaft
vereint. Die Öffnung des Verbands Deutscher Pfandbriefbanken (VDP), 
dessen Vorgänger, der Verband deutscher Hypothekenbanken (VDH), einst
dem Lager der privaten Banken zugerechnet worden war, liest sich 
mittlerweile als Erfolgsstory.
Gehörten dem VDH bereits die Pfandbriefemittenten des 
genossenschaftlichen Verbundes - DG Hyp, Münchener Hyp und WL-Bank - 
an, sind dem VDP seit dessen Öffnung im Juli 2005 acht Institute aus 
der öffentlich-rechtlichen Säule beigetreten: WestLB, deren Tochter 
Westdeutsche Immobilienbank, Helaba, LBBW, HSH Nordbank sowie die 
Sparkasse KölnBonn, die Kreissparkasse Köln und als jüngstes Mitglied
nun die Hamburger Sparkasse. Die Chancen, auch die BayernLB, die 
Nord/LB und die DekaBank zu überzeugen, sind angesichts dieser 
Zwischenbilanz als gut einzuschätzen.
Die Öffnung hin zu einer einheitlichen Pfandbrief-Lobby ist 
Resultat des neuen Pfandbriefgesetzes, das am 19. Juli 2005 in Kraft 
getreten ist. Zuvor war das Recht, Pfandbriefe zu begeben, über das 
Spezialbankprinzip geregelt worden. Allerdings mussten öffentliche 
Institute das Pfandbriefgeschäft nicht in Spezialinstituten 
betreiben. Doch mit dem Wegfall von Anstaltslast und 
Gewährträgerhaftung am 18. Juli 2005 wurde auch das Gesetz über 
Pfandbriefe und verwandte Schuldverschreibungen 
öffentlich-rechtlicher Kreditinstitute (ÖPG) obsolet, so dass der 
Gesetzgeber die Chance zur Gesetzesnovelle nutzte. Mit dem neuen 
Gesetz kann jede Bank Pfandbriefe begeben, vorausgesetzt, sie erfüllt
die hohen Qualitätskriterien.
Dass das Ende staatlicher Garantien für öffentlich-rechtliche 
Institute der Startschuss für den ersten säulenübergreifenden 
Bankenverband war, ist gewiss kein Zufall. Der VDH hat die Chance 
genutzt und trotz anfänglichen Widerstands, vor allem aus dem 
Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB), mit seiner 
Öffnung ein positives Signal für den Finanzplatz gesetzt. Denn die 
Wahrung von Qualität und Akzeptanz des Pfandbriefes ist im Interesse 
aller Emittenten und kennt keine Säulengrenzen.
(Börsen-Zeitung, 5.12.2006)

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Telefon: 069--2732-0

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