Weser-Kurier: Zum Thema "Sozialer Wohnungsbau" schreibt der "Weser-Kurier" in seiner Ausgabe vom 26. Juni 2012:
Bremen (ots)
Das Thema Wohnungsmangel und somit Wohnungsbau hat derzeit Konjunktur in der Politik. Jetzt schaltet sich der Bundesbauminister ein, Peter Ramsauer von der CSU. Moment mal, ist das nicht auch der<ET>.<ET>.<ET>. Verkehrsminister? Ganz recht - die Tatsache, dass man ihn in seiner anderen Funktion vielleicht gar nicht kennt, sagt viel darüber aus, wie das Thema noch bis vor Kurzem in der Politik stattfand: nämlich gar nicht. Das gilt für den Bund wie für die Länder. Die Länder tun zu wenig, um die Wohnungssuche gerade von Menschen mit geringem Einkommen zu erleichtern, so der Vorwurf Ramsauers; also von Menschen, die auf einem zunehmend überhitzten Wohnungsmarkt vor allem in den Großstädten kaum noch eine Chance auf eine Mietwohnung haben, die sie sich leisten können. Mehr als halbiert hat sich seit der Jahrtausendwende der Bestand an Wohnungen, für die die Stadtgemeinde Bremen ein Belegungsrecht hat - von einst 25<ET>000 auf unter 10<ET>000. Zum Vergleich: Stuttgart, geringfügig größer als Bremen, hat knapp 19<ET>000 Sozialwohnungen, die es seinen bedürftigen Bürgern zu besonderen Konditionen zur Verfügung stellen kann. Schon erstaunlich, wenn man bedenkt, dass es sozialdemokratisch geführte Koalitionen waren, die in diesem Zeitraum in Bremen gewirkt haben, bis heute wirken. Und die das Thema zu lange vernachlässigten. Den Sozialwohnungen, die aufgrund ihrer begrenzten Bindungsdauer als solche aus dem Portfolio herausgefallen sind, wurden nicht genügend neue nachgeschoben. Seit dem Jahr 2008 waren es in Bremen nur noch 341 neue Wohneinheiten, die sich teilweise sogar noch im Bau befinden. Das ist zu wenig. Ramsauer hat recht. Auf diese Weise wurde fahrlässig ein Weg eingeschlagen, der den Wohnungsmarkt in Bremen - einer Stadt, die im Vergleich zu Hamburg oder München noch nicht völlig überlaufen ist - unnötig verkompliziert hat. Hier wie dort wurde unnötig zu einer Klassifizierung der Stadtteile beigetragen, statt die Mischung sozialer Schichten zu fördern.
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