Weser-Kurier: Zu den Protesten in Spanien und Portugal schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 1. Oktober 2012:
Bremen (ots)
Es ist nicht zu übersehen, dass die Geduld der Bevölkerung auf der iberischen Halbinsel zu Ende geht. Die Frustration nimmt zu, weil trotz Sparpolitik keine Besserung der Lage, kein Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist. Zugleich wächst die Unzufriedenheit mit den konservativen Regierungen in Madrid und Lissabon. Deren Umfragewerte befinden sich im Sinkflug, was es ihnen immer schwerer macht, ihren Reformkurs durchzusetzen. Zweifellos macht man es sich in Spanien und Portugal wie auch in Griechenland zu leicht, wenn man die explodierten Staatsausgaben einfach mit dem Rasenmäher kürzt. Das sollte sich auch die gefürchtete "Troika", die ja in den Krisenländern mitregiert, hinter die Ohren schreiben. Der Rotstift muss stets mit Augenmaß angesetzt werden, das Resultat muss sozial gerecht sein. Dazu gehört, dass zunächst einmal der verbreitete Steuerbetrug bekämpft wird. Mit den vielen Milliarden, die allein durch Steuertricksereien und Schattenwirtschaft in Spanien, Portugal oder Griechenland dem Staat entgehen, könnten sämtliche Haushaltslöcher wohl locker gestopft werden.
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