Weser-Kurier: Zur Informationspolitik der Bahn schreibt der Bremer WESER-KURIER:
Bremen (ots)
Wer auf dem Bahnsteig steht und auf einen Zug wartet, der nicht kommt, der will wissen, was los ist. Wer unter Termindruck steht, der braucht Informationen: Wann kommt der nächste Zug? Welche Alternativen gibt es? Für Bahnfahrende spielt es keine Rolle, ob das ein Regionalzug der Deutschen Bahn ist, eine Nordwest-Bahn oder ein Metronom - für die Deutsche Bahn schon. Sie hat zwar ihr Monopol auf Niedersachsens und Bremens Schienen verloren, für die Unterhaltung der Bahnhöfe ist sie aber weiterhin zuständig. Sie hat dafür zu sorgen, dass Zugverspätungen auf Tafeln angezeigt werden, dass per Lautsprecher Alternativen durchgesagt werden und dass die Mitarbeiter an den Bahnhöfen Auskunft geben können. Dafür bekommt die Deutsche Bahn Geld von den privaten Unternehmen, die auf die Infrastruktur des Staatsunternehmens angewiesen sind - ein Monopol, das Verantwortung bedeutet. Wenn sich Fahrgastverbände darüber beschweren, dass Informationen über verspätete Züge nicht bei den Wartenden auf dem Gleis ankommen, dann ist die Deutsche Bahn also die richtige Adresse. Dass es bei schwerwiegenden Unglücken eine Weile dauern kann, bis Klarheit herrscht, ist verständlich. Dass Mitarbeiter aus "Datenschutzgründen" keine Auskunft über Fahrplanänderungen geben können, ist absurd. Warum unterliegen Fahrplaninformationen dem Datenschutz? Warum sorgt die Deutsche Bahn nicht dafür, dass Fahrgäste umfassend und rechtzeitig informiert werden? Offensichtlich hat das Unternehmen daran kein gesteigertes Interesse, denn an den zufriedenen Kunden der Anderen verdient die Deutsche Bahn nichts. Eine funktionierende Informationspolitik ist trotzdem zwingend erforderlich, denn wer zu oft ratlos am Bahnsteig steht, setzt sich beim nächsten Mal vielleicht gleich ins Auto.
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