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Weser-Kurier: Zum Länderbericht der IEA schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 25. Mai 2013:

Bremen (ots)

Vor fünf Jahren kam der deutsche Atomausstieg im Länderbericht der Internationalen Energie-Agentur (IEA) denkbar schlecht weg. Er werde für Stromengpässe und Umweltverschmutzung sorgen, hieß es darin, und sei schlicht unwirtschaftlich. Die Autoren empfahlen "nachdrücklich", die Entscheidung noch einmal zu überdenken. Fünf Jahre und einen zwischenzeitlichen Ausstieg aus dem Ausstieg später sieht alles ganz anders aus. Im neuesten Bericht steht etwas von weiteren Maßnahmen, die nötig seien, um für die richtige Balance zwischen Nachhaltigkeit, Bezahlbarkeit und Wettbewerbsfähigkeit zu sorgen. Von Mahnungen oder Untergangszenarien ist keine Rede mehr. Hat der Bund die Agentur durch die gute Politik der vergangenen Jahre eines Besseren belehrt? Eher nicht. Der Sinneswandel der IEA zeigt vor allem, was der Bericht leisten kann und was nicht. Die Autoren sind nicht allwissend. Sie bilden im Wesentlichen die aktuelle Lage und die öffentliche Diskussion ab. 2007 war die Energiewende auf einem anderen Stand als heute, außerdem schienen die Gefahren von Atomkraftwerken in Vergessenheit geraten zu sein. Deswegen konnte die Atomlobby nach der Bundestagswahl 2009 zumindest zeitweise eine Laufzeitverlängerung erreichen - mit den Argumenten, die auch von der IEA angeführt wurden. Der IEA-Bericht 2013 gibt den Stand von 2013 wieder: Der Netzausbau schreitet langsam voran, aber er schreitet voran, die befürchteten Stromengpässe sind nicht eingetreten, und der Ausstieg ist nach Fukushima Konsens. Die Probleme, die in der Untersuchung aufgeführt werden, dürften jedem, der die öffentliche Diskussion auch nur mit halbem Auge verfolgt, bekannt vorkommen. Hohe Strompreise für Privatkunden, mangelnde Transparenz bei Bauvorhaben und Rangeleien der Länder um lukrative Projekte werden immer wieder öffentlich diskutiert. Als Zusammenfassung des Ist-Zustandes ist der IEA-Bericht sinnvoll. Zukunftsweisende Ideen und eine objektive Außenperspektive darf man nicht erwarten.

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