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Weser-Kurier: Über die Insolvenz der Baumarktkette Max Bahr schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 27. Juli 2013:

Bremen (ots)

Die Mutter strauchelt und zieht die Tochter mit in die Insolvenz - das kommt häufiger vor. Nun hat es die Baumarktkette Max Bahr erwischt, nachdem der Mutterkonzern Praktiker vor zwei Wochen Insolvenz angemeldet hatte. Max Bahr galt im Konzern als Hoffnungsträger. Konzernmutter Praktiker kränkelt nicht erst in diesem Jahr, sondern leidet schon seit Jahren unter massiven Umsatzrückgängen. Und Praktiker fiel auch noch durch eine Marketingmaßnahme auf, die sich im Nachhinein schlichtweg als katastrophales Instrument herausstellte: "20 Prozent auf alles - bis auf Tiernahrung" bezeichnen Branchenkenner als absoluten Reinfall: Kurzfristig ging der Umsatz in die Höhe, aber insgesamt häufte Praktiker hohe Verluste an. Aber auch beim Hoffnungsträger Max Bahr muss einiges schiefgelaufen sein - sonst wäre das Unternehmen nicht überschuldet und zahlungsunfähig. Operativ hat auch Max Bahr seit Jahren nichts verdient. Im Bericht über das erste Quartal weist Praktiker für den Bereich Max Bahr einen Umsatz von 204 Millionen Euro aus und einen operativen Verlust von 37 Millionen Euro. Sicherlich schlug sich auch das schlechte Wetter im ersten Halbjahr negativ nieder, so auf die Nachfrage nach Gartenartikeln. Aber auch andere Baumarktketten haben diese Zeit hinter sich gebracht, ohne Insolvenz beantragen zu müssen. Was sich daran abzeichnet: Bei Max Bahr und Praktiker fehlten kluge Konzepte, die dazu geeignet waren, Klientel zu binden und neue Kundschaft dazuzugewinnen. Und was passiert jetzt? Es ist unwahrscheinlich, dass sich überhaupt ein Investor findet, der dem kompletten Praktiker-Konzern samt Max Bahr finanziell auf die Beine hilft. Eher werden nur die Filial-Standorte für Mitbewerber und andere Investoren interessant sein, die sich an einem guten Standort befinden und dort bereits seit Jahren etabliert sind. Das wäre nur ein kleiner Trost, aber vielleicht wenigstens eine Chance - auch für die Filialen in dieser Region.

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Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
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