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Weser-Kurier: Zur Renten-Studie der Bertelsmann-Stiftung schreibt der Bremer WESER-KURIER:

Bremen (ots)

Frei nach Karl Valentin ließe sich sagen: "Kinder sind toll, kosten aber viel Geld." Und da wir gerade bei den geflügelten Worten des Münchners sind, gleich noch eins: "Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen." Mit diesen beiden Zitaten lässt sich das Ergebnis der Bertelsmann-Studie zum Rentensystem gut zusammenfassen. Klar war und ist: Wer sich für Kinder entscheidet, zahlt drauf. Nach den Berechnungen der Stiftung übersteigen die eingezahlten Steuern und Sozialbeiträge die Summe aller staatlichen Erziehungs- und Familienleistungen um gute 50<ET>000 Euro. Klar ist auch, dass bei einem weiter sinkenden Rentenniveau die heutigen jungen Menschen im Alter trotz steigender Beiträge immer weniger Rente bekommen werden. Jedoch sind Zweifel über die von der Bertelsmann-Stiftung ausgerechneten Zahlen angebracht, denn der für 2060 angenommene Beitragssatz von 27,2 Prozent basiert auf Modellsimulationen, die bis zum Jahr 2100 reichen. Völlig unberücksichtigt bleiben dabei politische Reformen. Die Kernaussage der Studie, wonach ein heute 13-Jähriger im Laufe seines Lebens etwa 77<ET>000 Euro mehr in die Rentenversicherung einzahlt als er herausbekommt, ist somit hoch spekulativ. Unter dem Strich ist festzustellen: Ja, wer Kinder hat, zahlt drauf. Aber Kinder sind nun einmal alles andere als ein Rendite-Objekt - wenn man es denn schon absurderweise rein finanziell betrachtet. Andererseits fördert der Staat Familien mit milliardenschweren Programmen. So entstehen zum Beispiel für die Erziehung eines Kindes zusätzliche Rentenanwartschaften. Sie entsprechen pro Kind einer Beitragszahlung von bis zu 34<ET>900 Euro. Erste Ergebnisse einer Kosten-Nutzen-Analyse aller 156 Familienfördermaßnahmen liegen vor, die das Familien- und Finanzministerium in Auftrag gegeben hat. Fazit: Deutschland liegt in der Familienförderung im internationalen Vergleich weit vorne. Dennoch ist es immer noch Schlusslicht, was die Geburtenrate betrifft. Auch das zeigt, wie wenig Kinder und Geld miteinander zu tun haben.

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