All Stories
Follow
Subscribe to Weser-Kurier

Weser-Kurier

Weser-Kurier: Über den deutschen Weltmeister-Trainer schreibt Andreas Lesch:

Bremen (ots)

Der Triumph der deutschen Nationalmannschaft bei der WM 2014 ist zuallererst der Triumph von Joachim Löw. Der Bundestrainer hat bei diesem Turnier Größe bewiesen. Er hat viele seiner fußballerischen Ideale geopfert, um endlich den Erfolg zu schaffen, von dem er schon so lange träumt. Wer Löws Liebe zum ästhetischen Spiel kennt, der ahnt, wie viel Überwindung ihn diese Neuorientierung gekostet haben muss. In Brasilien hat seine Mannschaft nicht mehr nur den rauschhaften, schwärmerischen Stil gezeigt, mit dem sie in den vergangenen Jahren so viele begeistert und so wenig gewonnen hat. Sie hat in sieben Partien sieben verschiedene Gesichter gezeigt. Löw hat die Mannschaft immer wieder neu justiert und für jeden Gegner perfekt präpariert. Er hat das Potenzial seines Kaders optimal genutzt. Er hat für jede kritische Situation eine Lösung gefunden - und damit die turnierentscheidende Qualität gezeigt, die ihm zuvor oft gefehlt hatte. Löws Leistung ist umso höher zu bewerten, wenn man bedenkt, welche Hürden seine Mannschaft auf dem Weg zum Titel überwunden hat. Sie hat eine teilweise chaotische Vorbereitung absolviert, sie musste auf verletzte Hochbegabte wie Marco Reus und Ilkay Gündogan verzichten, sie schleppte angeschlagene Stammkräfte wie Manuel Neuer, Bastian Schweinsteiger und Sami Khedira ins Turnier. Vielleicht haben der Bundestrainer und seine Kicker all die bitteren Niederlagen der vergangenen Turniere und all die Rückschläge dieser WM gebraucht, um ihr Talent mit jener Wettkampfhärte zu veredeln, die man in großen Spielen braucht. Im Finale jedenfalls gewann Löws talentiertes Team eine ultimative Schmerzensschlacht. Seine neumodischen Supertechniker zeigten Männersport alter Schule. Noch hat Löw nicht klar gesagt, ob er bleiben wird, aber alles deutet darauf hin. Er dürfte schon das nächste Ziel im Hinterkopf haben. Seit Jahren verehrt Löw die Spanier, die die letzte Ära des Weltfußballs geprägt haben. Nun kann er ihnen nachfolgen - indem er auch die EM 2016 gewinnt.

Pressekontakt:

Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de

Original content of: Weser-Kurier, transmitted by news aktuell

More stories: Weser-Kurier
More stories: Weser-Kurier
  • 14.07.2014 – 20:13

    Weser-Kurier: Zum Petersberger Klimadialog schreibt Ben Zimmermann:

    Bremen (ots) - Die Zeit drängt - diese Aussage gilt im doppelten Sinne: Zum einen für den Kampf gegen den Klimawandel und zum anderen für die Vorbereitung der Weltklimakonferenz 2015 in Paris. Die scheint zwar noch weit weg, aber wer den enormen Vorbereitungsaufwand einer solchen Großveranstaltung bedenkt, könnte schon heute nervös werden. So ist ein informelles ...

  • 13.07.2014 – 21:25

    Weser-Kurier: Kommentar von Michael Lambek zur Städtebauförderung

    Bremen (ots) - Man kann die Verärgerung verstehen, die sich beim niedersächsischen Städte- und Gemeindebund breit macht. Denn die Probleme, die sich für die kleinen Städte und Gemeinden aus der demografischen Entwicklung ergeben, sind nicht von der Hand zu weisen: Leerlaufende Schulen, Jugendzentren, die eigentlich zu Altentreffs umgebaut werden müssten, ...

  • 13.07.2014 – 21:23

    Weser-Kurier: Kommentar von Norbert Mappes-Niediek zur Wahl in Slowenien

    Bremen (ots) - Man kennt es als das "Berlusconi-Phänomen", wenn ein Parteiensystem kollabiert und wenn plötzlich aus dem Nichts eine ganz neue Partei mit einem neuen Gesicht an der Spitze die Wahl gewinnt. Mit dem schillernden "Cavaliere" aus dem Nachbarland Italien aber hat Miro Cerar, der Wahlsieger in Slowenien, nichts gemein. Ins Amt getragen hat den stillen, ...