Weser-Kurier: Zum Merkel-Auftritt in Bremen schreibt Jürgen Hinrichs:
Bremen (ots)
Die Kanzlerin war da. Kurz nur, aber immerhin. Sie hat ihrer Partei in Bremen drei Tage vor der Bürgerschaftswahl ein wenig Glanz gebracht. Eine der mächtigsten Frauen der Welt, wie Angela Merkel oft zugeschrieben wird, mal auf kleiner Bühne. An einem Ort auch noch, den sie zwar schön findet und das auch sagt, an dem ihre Partei in 70 Jahren aber nie einen Fuß an die Erde bekommen hat. Gereicht hat es für die CDU allenfalls mal für Große Koalitionen mit der SPD. Den Bürgermeister stellen? Davon träumen die Christdemokraten noch nicht einmal. Bei so einer Ausgangslage kommt auch eine Merkel an ihre Grenzen. Ohnehin nicht die brillante und mitreißende Rednerin, hat sie einen Auftritt hingelegt, der Pflicht war und kein bisschen Kür. So viel Routine und Ritual, dass es vielleicht noch für die eigenen Leute reicht und ihnen Schwung für die letzten Tage des Wahlkampfs gibt. Für die anderen aber, die man doch eigentlich gewinnen will, ist das nicht genug: ein paar Bremer Themen vom Spickzettel gepaart mit Allgemeinplätzen zu Europa und der Welt. Die Menschen wollen eine Ahnung davon bekommen, wie es in Bremen anders gemacht werden könnte. Genug Gründe gibt es dafür. Sie nur zu benennen, wie Merkel es getan hat, und zu Rot-Grün kein Gegenmodell aufzubauen, ist zu wenig.
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