Weser-Kurier: Leitartikel von Peter Hanuschke über Schiffsabgase
Bremen (ots)
Dass sie giftige Abgase produzieren, ist sowohl der Handels- als auch der Kreuzfahrtschifffahrt bewusst. Klar ist auch, dass beide Branchen von sich aus keine großen Anstrengungen unternehmen werden, dass sich das ändern wird - allein schon ihre Argumentation lässt diesen Schluss zu: So ist unbestreitbar der Warentransport auf Schiffen auf Tonnen-Kilometer gerechnet die umweltfreundlichste Variante. Und Kreuzfahrtschiffe machen nur einen Minimalanteil von 0,52 Prozent an der Schifffahrt insgesamt aus. Aus diesen Tatsachen allerdings einen Freifahrtschein für ein "Weiter so" abzuleiten, kann und darf nicht der Weg in die Zukunft sein. Denn Tatsache ist nun einmal auch: Schifffahrt belastet die Umwelt. Und das kann man durch den Einsatz von Technologien auf ein erträgliches Maß reduzieren. Klar kostet das Geld, aber das sollen die Reeder ja nicht alleine aufbringen: In erster Linie müssten Verbraucher die Kosten für wirksame Abgastechniken tragen. Und die wären laut einer Nabu-Studie absolut erträglich: So würde der Preis etwa eines T-Shirts lediglich um 0,2 Cent steigen. Insofern ist es nur wünschenswert, wenn es künftig noch strengere Umweltauflagen gibt. Allerdings müssten diese dann für alle Marktteilnehmer weltweit gelten. Denn würde Deutschland eine Vorreiterrolle spielen, würde dass das Ende der deutschen Handelsschifffahrt einläuten.
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