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Weser-Kurier: Über die Deutsche Bank schreibt Maren Beneke:

Bremen (ots)

Der Neue, wenn man ihn denn noch so bezeichnen mag, macht reinen Tisch: Deutsche-Bank-Chef John Cryan sorgt zu seinem 100. Tag an der Konzernspitze mit einem Verlust von 6,2 Milliarden Euro für das höchste Quartals-Minus, das das Institut jemals erlebt hat. Das ist richtig und konsequent. Denn die Salamitaktik seiner Vorgänger, die immer wieder mit neuen, im Vergleich geringeren Belastungen für die Bank um die Ecke gekommen sind, ist am Ende nicht aufgegangen. Wie dringend die Deutsche Bank eine so harte Hand wie die von Cryan offenbar braucht, zeigt nicht zuletzt die Reaktion der Anleger, die den angekündigten Sparkurs zunächst mit einem Kursplus honoriert haben - und das, obwohl sie in diesem Jahr wahrscheinlich erstmalig schlucken müssen, dass ihnen die Dividende gestrichen wird. John Cryan verliert sich - anders als seine Vorgänger - nicht in Schönrederei. Geschont wird von dem Zahlenmenschen kaum jemand: nicht die Anleger und nicht die Mitarbeiter, denen nicht nur der Wegfall von Boni, sondern ein massiver Stellenabbau droht. Cryans Sparkurs ist damit vor allem eines: ein Armutszeugnis für seine Vorgänger.

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