Weser-Kurier: Über Übergangsgelder für EU-Kommissare schreibt Mirjam Moll:
Bremen (ots)
Eigentlich wollte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker das Vertrauen der Bürger in die Gemeinschaft wieder stärken. Doch die Altlasten seiner Vorgänger kann man ihm schlecht vorwerfen. Ihr Gewicht hätte er aber durchaus spüren müssen - spätestens als das Parlament im Januar die Bezüge der sogenannten Übergangskommissare eingrenzte. Jene Ersatzspieler, die für wenige Monate nachrücken, wenn ein Kommissar für die neue Legislaturperiode ins Europäische Parlament wechselt. Wäre Juncker vorausschauend gewesen, hätte er selbst einen Vorstoß präsentieren können, das Regelwerk für Altkommissare strenger zu fassen. Spätestens, als der Wechsel seines Vorgängers José Manuel Barroso zu Goldman Sachs bekannt wurde, wäre ein Eingreifen Junckers notwendig gewesen. So aber bleibt das zerkratzte Image der EU-Behörde auch an ihm haften. Dabei will Juncker nichts mehr, als die Gemeinschaft voranbringen. Der Luxemburger kann nicht der Babysitter für seine oder gar frühere Kommissare sein - diese sind für ihr Handeln selbst verantwortlich. Aber wenn er das Vertrauen der Bürger in die EU zurückgewinnen will, muss er Konsequenzen daraus ziehen.
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