Weser-Kurier: Über Azubis im Hotel- und Gaststättengewerbe schreibt Maren Beneke:
Bremen (ots)
Wenn in einer Branche unbezahlte Überstunden en masse anfallen, wenn Auszubildende auch krank arbeiten müssen und die Bezahlung im Schnitt weit unter dem liegt, was in anderen Ausbildungsberufen gezahlt wird, dann hat diese Branche ein mächtiges Problem. Natürlich, wer Koch oder Kellner wird, muss sich darüber bewusst sein, dass die Arbeitszeiten andere sind, als die von Freunden, die in einer Bank oder in einer Kfz-Werkstatt lernen. Aber irgendwann ist eine Grenze erreicht, die nicht mehr tolerabel ist. Der Report des Deutschen Gewerkschaftsbundes legt nahe, dass im Hotel- und Gaststättengewerbe genau diese Grenzen immer häufiger überschritten werden. Selbst wenn es nur einige wenige Betriebe sind, die ihre Azubis derart ausbeuten, so sorgen sie doch dafür, dass das Image einer ganzen Branche leidet. Es ist also kein Wunder, dass sich der Dehoga von den Ergebnissen geschockt zeigt. Aber er selbst ist handlungsunfähig. Daher müssen Kammern und Berufsschulen ganz genau hinhören, wenn Probleme an sie herangetragen werden - und wenn nötig auch hart durchgreifen. Nur auf diese Weise können Nachahmer abgeschreckt werden.
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