Weser-Kurier: Über das Hamburger OSZE-Treffen schreibt Markus Lorenz:
Bremen (ots)
Wenn 13000 Polizisten nötig sind, um 50 Außenminister zu schützen, dann kann etwas nicht in Ordnung sein. Oder? Zumindest auf den ersten Blick entsteht beim Hamburger OSZE-Treffen der Eindruck, ein hysterischer Apparat mache die Stadt zum Hochsicherheitstrakt. Doch sollten wir uns den zweiten Blick nicht ersparen. Der martialische Aufmarsch dient dazu, die Konferenz möglich zu machen. Höchster Personenschutz für einige der wichtigsten Außenminister dieser Welt und für deren Delegationen ist leider bitter nötig.Politiker dieser Kategorie sind potenzielle Angriffsziele von Terroristen. Weder die Bundesregierung als Gastgeber noch Hamburg als Ausrichter dürfen durch Nachlässigkeit Risiken eingehen. Gelänge Terroristen ein Anschlag - die Öffentlichkeit würde zu Recht fragen, wie naiv und schlampig unsere Behörden so eine Veranstaltung vorbereiten. Ein erheblicher Teil der Schutzmaßnahmen ist dem Austragungsort geschuldet. Der liegt in einer Millionenstadt, inmitten eines quirligen Szeneviertels. Und doch ist das Zeichen, das gerade davon ausgeht, wichtig: Eine Friedenskonferenz wie die OSZE gehört mitten hinein in das Leben der Menschen.
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