Weser-Kurier: Über den Wahlkampf bei Frankreichs Sozialisten schreibt Birgit Holzer:
Bremen (ots)
Außenseiter
Eine Eigenschaft scheint derzeit unverzichtbar für Politiker zu sein, um bei den französischen Wählern anzukommen: der Status als Outsider, als Erneuerer eines etablierten Systems. Das gilt sowohl für den Aufsteiger Emmanuel Macron als auch für Rechtspopulistin Marine Le Pen. Sogar François Fillon nutzte die Außenseiterrolle bei der Kandidatenkür der Konservativen. Auch bei der Vorwahl der Sozialisten hat der wenig bekannte Benoît Hamon, der einen Bruch mit der Regierungslinie anpeilt, einen Vorsprung vor dem früheren Premierminister Manuel Valls.
Das Duell der beiden Männer bei der zweiten Runde schreibt damit den Dauerkonflikt fort, der die Sozialisten während ihrer fünfjährigen Regierungszeit beherrschte: Auf der einen Seite stand der reformerische, sozialdemokratische Flügel. Ihn vertritt Ex-Regierungschef Valls. Die Parteilinke auf der anderen Seite, die den Regierungskurs stets kritisiert hatte, repräsentiert Hamon. Mehrheitsfähig ist keine der Einzelströmungen. Mit einem sozialistischen Kandidaten Hamon und einem rechts ausgerichteten Bewerber Fillon öffnet sich in der Mitte Raum für den ehemaligen Wirtschaftsminister Macron.
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