Weser-Kurier: Über Trumps Auftritt vor dem US-Kongress schreibt Thomas Spang:
Bremen (ots)
Die Latte für Donald Trumps erste Rede zur Lage der Nation vor dem Kongress lag sehr niedrig. Für einen Erfolg reichte es, in ganzen Sätzen vom Teleprompter abzulesen sowie auf grobe Hetze und wüste Beschimpfungen zu verzichten. Das hat Trump bei seinem Auftritt vor beiden Häusern des US-Kongresses geschafft. Er hat stilistisch gepunktet, die Zweifel an seiner Führung aber nicht aus der Welt räumen können.
Ein paar wohlklingende Worthülsen werden eben nicht ausreichen, um das in den ersten Wochen zerschlagene Porzellan zu kitten. Zumal Trump nichts von dem bei seinem Auftritt vor dem US-Kongress korrigiert hat. Die in Aussicht gestellte Kehrtwende bei der Einwanderungsstopp-Politik erwies sich als Augenwischerei.
Die Verbündeten in Europa dürfen Trumps Bekenntnis zur Nato mit Genugtuung registriert haben. Auch wenn dieses seltsam kontrastiert mit einem hämischen Seitenhieb auf die Verbündeten und der Aussage, nur am Wohl Amerikas interessiert zu sein. Statt seine Politik in der Substanz zu korrigieren, veränderte er für 60 Minuten den Ton. Das reicht kaum, die Lage der tief gespaltenen Nation zu verbessern.
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