Weser-Kurier: Über CIA-Hackerangriffe schreibt Jens Schmitz:
Bremen (ots)
Manipulierte Antivirus-Programme, betrügerische Fernseher, mordende Autos: Die neuesten Wikileaks-Enthüllungen zeichnen ein bedrohliches Bild der elektronischen Zukunft; vielleicht ist sie schon da. Die vorgeblichen CIA-Dokumente sind jetzt schon umfangreicher als das NSA-Leck im Jahr 2013. Reflexartige Empörung ist allerdings billig. Der Ruf nach immer mehr Sicherheit wird weltweit mit privat eingesetzter Verschlüsselungstechnologie kombiniert. Das lässt den Verantwortlichen kaum Spielraum. Die Enthüllungen sind schon deshalb plausibel, weil sie erwartbar waren: Experten warnen seit Jahren vor der Anfälligkeit kommerzieller Gebrauchselektronik. Wer nun überrascht ist, muss schon sehr unbedarft sein. Dass Nachrichtendienste dazu da sind, auf verschlungenen Pfaden Informationen zu besorgen, war kein Geheimnis. Falls die CIA Sicherheitslecks in Haushaltsprodukten nicht nur verschweigt, sondern sogar in Auftrag gibt, wie es die Dokumente nahelegen, wäre das in seinen Folgen kaum abzuschätzen. Zu den Risiken globaler Informationsüberwachung käme eine weltweite Infrastruktur, die bewusst für Angriffe offen gehalten würde.
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