Weser-Kurier: Über die Wahlen in den Niederlanden schreibt Joerg-Helge Wagner:
Bremen (ots)
Das haben die Herren Erdogan und Wilders quasi Hand in Hand geschafft: Die Wahlbeteiligung in der Niederlanden ist dramatisch gestiegen, vor manchen Lokalen bildeten sich sogar Schlangen. Statt Politikverdrossenheit also das Bild einer quicklebendigen, gefestigten Demokratie. Und anders als etwa die AfD in Mecklenburg-Vorpommern konnten die Rechtspopulisten bei unserem westlichen Nachbarn nicht vom gestiegenen Wählerinteresse profitieren. Im Gegenteil: Der Hetzer Geert Wilders wurde entzaubert, gut sechs von sieben Wählern lehnten seine Parolen und sein im Wortsinn ein-seitiges Programm ab. Nicht einmal ein Kopf-an-Kopf-Rennen konnte er sich mit Mark Rutte liefern: Der rechtsliberale Premier hat Wilders trotz eigener starker Verluste regelrecht deklassiert. Rutte kann also weiter regieren, und auch eine wackelige Koalition der Verlierer bleibt ihm erspart. Sein bisher alleiniger sozialdemokratischer Partner wurde zwar schwer gerupft, aber zusammen mit Christdemokraten und Linksliberalen ist eine stabile bürgerliche Mehrheit in Sicht. Holland bleibt also cool. Das strahlt über seine Grenzen hinaus: Man darf hoffen, dass dies ein Trend wird in diesem europäischen Superwahljahr.
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