Weser-Kurier: Über den US-Bombenabwurf schreibt Thomas Spang
Bremen (ots)
Säbelrasseln
Der erstmalige Einsatz der größten konventionellen Bombe im US-Arsenal richtete sich vordergründig auf eine Taliban-Stellung in Afghanistan. Die ins Visier genommenen Höhlen mögen ein gutes Ziel für einen Test der "Mutter aller Bomben" gewesen sein. Militärisch handelte es sich um sehr großes Kaliber, das gegen Spatzen zum Einsatz kam. Doch bei dem Abwurf der 22000 Pfund schweren Bombe ging es noch um etwas anderes. Der politische Donner der Explosion der "Mutter aller Bomben" war bis nach Nordkorea zu hören. Gedacht als "Mutter aller Warnungen" an Diktator Kim Jong-Un, keinen weiteren Atomtest durchzuführen. Damit sendet US-Präsident Donald Trump nach dem Angriff auf einen syrischen Luftwaffenstützpunkt zum zweiten Mal innerhalb einer Woche eine wenig verhüllte Botschaft an den Diktator. Welche Rückschlüsse Pjöngjang daraus zieht, bleibt die offene Frage. Die Situation ist brandgefährlich, weil sie zu einer vermeidbaren Eskalation eines Konflikts mit einer Atommacht führen könnte. Ganz nebenbei versucht Trump mit seinem Säbelrasseln, die Öffentlichkeit daheim von der Russland-Affäre abzulenken. Diese wird für den Präsidenten mit jedem Tag bedrohlicher.
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