Weser-Kurier: Über den Frauengipfel schreibt Alice Echtermann:
Bremen (ots)
Frauen müssen auch mal unter sich sein. Deshalb ist der W20-Gipfel keine schlechte Idee - nur reicht es noch nicht. Frauenpolitische Vertreterinnen und weibliche Führungskräfte aus den 20 großen Industrie- und Schwellenländern (G20) treffen sich, um Forderungen an die G20 zu richten, die im Juli in Hamburg tagen. Und das ist das Befremdliche: das Wort "Forderungen". Dass sich Experten vor dem G20-Gipfel zusammensetzen, um produktiv zu sein, ist gut. So gibt es auch Treffen der Digital- oder Agrarminister. Aber anders als dort wird bei den W20 keine Richtung beschlossen, sondern nur gefordert. Mit den Frauen wird lediglich ein "Dialog" geführt, so wie mit der Wissenschaft oder den Gewerkschaften. Forderungspapiere sind leicht vergessen. Die G20 haben sich bereits das Ziel gesetzt, die wirtschaftliche Teilhabe von Frauen zu stärken. Trotzdem gibt es kein Treffen der G20-Frauenministerinnen. Man muss es leider ständig aufs Neue sagen: Frauen sind keine Bittsteller, sie reden mit und entscheiden selbst. Und, seltsam: Bei den G20 gibt es Arbeitsgruppen für alles mögliche - nur die für Gleichberechtigung ist wohl wieder verloren gegangen.
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