Weser-Kurier: Über den SPD-Parteitag schreibt Markus Peters:
Bremen (ots)
Martin Schulz bläst zur Attacke auf Angela Merkel. Endlich. Die Wähler müssen nach vier - übrigens durchaus erfolgreichen - Jahren Großer Koalition die Unterschiede zwischen Union und SPD, zwischen Merkel und Schulz, wieder spüren. Gelingt es der SPD nicht, die Unterschiede herauszuarbeiten, wird sie bei 25 Prozent stecken bleiben und die Wahl zwangsläufig verlieren. Die Frage ist, auf welche Themen die SPD setzt. Ob sie mit einer "Ehe für alle" - so wünschenswert sie wäre - tatsächlich die Wählermassen elektrisiert, darf bezweifelt werden. Auch die Abkehr von der innerhalb der Nato vereinbarten Zwei-Prozent-Marke für Rüstungsausgaben sorgt eher für Stirnrunzeln. Die notwendige europäische Verteidigungsemanzipation dürfte eher teurer als billiger werden. Richtig ist aber, dass Martin Schulz ursozialdemokratische Themen wie Gerechtigkeit und Chancengleichheit besetzt, eine Vermögensteuer zum Thema macht und versucht, einen Keil zwischen die Unionsparteien in der Migrationspolitik zu treiben. Hier muss Schulz ansetzen. Der Dauerzoff zwischen Angela Merkel und Horst Seehofer hat gezeigt, wie groß die Differenzen im Lager der Union wirklich sind.
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