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Rheinische Post: Sichere Renten - MARTIN KESSLER

Düsseldorf (ots)

Ganz so schwach ist der Reformeifer in
Deutschland offenbar nicht ausgeprägt. Der Abschied von der 
Frührente, den Ex-Arbeitsminister Norbert Blüm noch 1997 vollzog, 
beginnt zehn Jahre später zu wirken. Die Deutschen gehen später in 
Rente und entlasten das System. Hier ist unser Land weiter als viele 
seiner Nachbarn.
Der Anstieg des Renteneintrittsalter um ein Jahr auf 
durchschnittlich 63,4 Jahre zeigt zweierlei: Zum einen zahlen sich 
Reformen, auch schmerzhafte, mit der Zeit aus. Allerdings wirken sie 
erst in sehr langen Fristen. Wer sie einleitet, wie damals Blüm, kann
kaum die Ernte einfahren. Das macht solche Reformen für die eher 
kurzfristig an Wahlen orientierten Politiker nicht sonderlich 
attraktiv.
Um so mehr Anerkennung müssen auch die gegenwärtigen Anstrengungen
finden, die das Rentensystem weiter stützen: der 
Nachhaltigkeitsfaktor, der den Rentenanstieg begrenzt, und die Rente 
mit 67, die das Eintrittsalter weiter heraufsetzt.
Die Rente wird künftig bescheidener ausfallen und auch nicht mehr 
den Lebensstandard der Berufszeit abdecken können. Dafür ist das 
System besser gegen Krisen gewappnet. Das ist die richtige Antwort 
auf die Probleme der alternden Gesellschaft.

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Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303

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