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Rheinische Post: DRK-Präsident Seiters: Einsatz deutscher Helfer in Krisengebieten wird immer gefährlicher

Düsseldorf (ots)

Der Einsatz deutscher Rotkreuz-Helfer im
Ausland wird immer gefährlicher. "Was die Sicherheit unserer Helfer 
anbetrifft, ist der Einsatz in Krisengebieten für uns eine 
Gratwanderung", sagte der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes 
(DRK), Rudolf Seiters, in einem Interview der "Rheinischen Post" 
(Montagausgabe). "Die Gefährdung hat sich in den letzten Jahren 
verschärft." Dennoch wandte er sich gegen Vorschläge, das Rote Kreuz 
solle sich unter militärischen Schutz stellen. "Wenn wir das täten, 
würden wir ein wichtiges Prinzip aufgeben: dass wir völlig neutral 
sind", warnte Seiters und betonte: "Unsere Hilfe kann allen zugute 
kommen, egal, auf welcher Seite die Menschen stehen." Zurzeit sei das
DRK mit Projekten in 75 Ländern der Welt tätig, berichtete Seiters. 
Ein Schwerpunkt sei weiterhin die Aufbauarbeit nach dem Tsunami, wo 
124,6 Millionen Euro Spendengelder eingesetzt würden. "Zur Hälfte ist
das Geld bereits ausgegeben, zur anderen Hälfte ist es voll verplant,
da bleiben wir ganz sicher bis ins Jahr 2010 tätig", sagte der 
DRK-Präsident. Demgegenüber seien "Spendenaufrufe für abgelegene 
Länder mit schleichenden Katastrophen wie Dürre, Hunger, Aids oder 
Malaria nicht so wirksam", beklagte Seiters. Er verwies auf "die 
vielen vergessenen Regionen, etwa in Afrika, wo weite Bereiche von 
Malaria und Aids betroffen sind, wo es Millionen Binnenflüchtlinge 
gibt". Deshalb engagiere sich das DRK dort in besonderer Weise.
Die Spendenbereitschaft der Deutschen sei nach wie vor beachtlich,
sagte der DRK-Chef. Das Geld fließe aber vor allem bei 
Groß-Katastrophen. Der Tsunami habe rund 933 Euro Spendenaufkommen 
pro Betroffenem erbracht. "Das ist 50 Mal mehr als für das am 
schlechtesten unterstützte Krisengebiet mit weniger als 20 Euro 
Spenden pro Kopf der Betroffenen", berichtete der DRK-Präsident.

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