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Rheinische Post: Russland wehrt sich

Düsseldorf (ots)

Von Godehard Uhlemann
Das politische Verhältnis des Westens zu Russland trübt sich 
weiter ein. Das EU-Russlandabkommen liegt auf Eis, weil Polen es 
blockiert. Großbritannien weist vier Diplomaten aus. Hintergrund ist 
die mangelnde Aufklärung des Mordfalls Litwinenko, der in London 
einem Giftanschlag zum Opfer fiel. Das offizielle Moskau schäumt und 
denkt über Gegenmaßnahmen nach. Und nun steigt der Kreml aus dem 
KSE-Vertrag aus, der in Europa die konventionellen Streitkräfte 
begrenzt. Doch all das markiert noch keinen neuen Kalten Krieg. Er 
war eine System-Auseinandersetzung, die so nicht wiederkehrt. 80 
Prozent des russischen Außenhandels wickelt das Land mit Europa ab. 
Russland will hier investieren, es sucht lukrative und strategisch 
wichtige Beteiligungen. Warum also das Theater?
Russlands politische Stellung hat sich verschlechtert. Putin-Freund 
Schröder ist nicht mehr im Kanzleramt, auch der Franzose Chirac, der 
so gerne Front gegen die USA machte, sitzt auf dem Altenteil. Die 
Achse Moskau-Berlin-Paris ist ausrangiert. Stattdessen bekräftigt 
US-Präsident Bush mit seinem polnischen Counterpart Kaczynski den 
geplanten Raketenschirm vor Moskaus Haustür. Russland fühlt sich 
zunehmend isoliert und wehrt sich auf seine Art.

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Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303

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