Rheinische Post: Belohnung für gute Ärzte
Düsseldorf (ots)
von Antje Höning
Im weltweiten Vergleich bieten deutsche Ärzte ihren Patienten Spitzenleistungen. Das können viele bestätigen, die schon mal in fernen Ländern auf ärztliche Hilfe angewiesen waren. Doch auch unter deutschen Ärzten gibt es solche und solche. Solche, die sich regelmäßig weiterbilden, in moderne Geräte investieren und nur Untersuchungen durchführen, bei denen sie genug Fallzahlen und Routine haben, wie es etwa für die Krebs-Diagnostik so wichtig ist. Aber eben auch andere. Das auszusprechen, galt früher als Tabubruch. Doch seit den 90er Jahren setzen die Kassenärztlichen Vereinigungen (KV), die die Honorare für die Behandlung von Kassenpatienten verteilen, verstärkt auf Qualitätskontrollen und scheuen jetzt auch vor leistungsorientierter Bezahlung nicht zurück. Zwar wird, typisch Deutschland, keinem schlampig arbeitenden Arzt das Honorar gekürzt. Doch immerhin stellen Kassen für die Belohnung guter Ärzte zusätzlich Geld zur Verfügung. Das ist eine gute Entwicklung - für Patienten und für gute Ärzte. Das Nachsehen drohen dabei ausnahmsweise mal Privatpatienten zu haben. Denn selbst wenn die KV einem Arzt etwa für die Mammografie von Kassenpatientinnen die Zulassung entzieht, kann er diese Privatversicherten weiterhin anbieten. Vor allem bei schweren Erkrankungen heißt es, kritisch nachfragen und im Zweifel den Arzt wechseln.
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