Rheinische Post: Deutsche entführt - Von GODEHARD UHLEMANN
Düsseldorf (ots)
Welch ein Widerspruch: Menschen, die anderen helfen wollen, setzen damit ihr eigenes Leben aufs Spiel. Nicht, dass ihr Job an sich gefährlich wäre. Er wird es vor allem dadurch, dass Kriminelle sowie politisch und religiös Fehlgeleitete ihr Süppchen kochen wollen, ohne Rücksicht auf die Wünsche der Bevölkerungsmehrheit. Afghanistan ist inzwischen zum gefährlichsten Land für Entwicklungshelfer in Zentralasien geworden. Viele von ihnen haben ihr Engagement eingestellt, weil es bereits Tote in ihren Reihen gab.
Zwei deutsche Bauingenieure sind in Afghanistan verschleppt worden. Sie betreuten Wasserprojekte im Auftrag der Vereinten Nationen. Sie sind keine Militärs, die die in Afghanistan von Tag zu Tag stärker werdenden Taliban als Feinde bekämpfen. Wer immer hinter der Entführung stehen mag, er hat das deutsche Militärengagement sicherlich im Blick. Er sieht aber auch den Reichtum des Landes, das für den Freikauf seiner Bürger bereit ist - wenn auch nicht offiziell - tief in die Taschen zu greifen. Erschreckend ist, dass die afghanischen Sicherheitskräfte versagt haben. Man fragt sich, wie und wie gut wurden sie von westlichen Helfern ausgebildet? Oder arbeiten sie gar mit den Tätern zusammen?
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