Rheinische Post: Druck auf Fischer - Von GEORG WINTERS
Düsseldorf (ots)
Mit seinem Rauswurf bei der WestLB hat Thomas Fischer viel Renommee verspielt. Und es stellt sich die Frage, wie lange der Banker noch der mächtige Mann im RWE-Aufsichtsrat sein kann. Der Druck auf ihn, seinen Posten zu räumen, wird in den nächsten Tagen gewaltig wachsen.
Wer jetzt behauptet, der Abgang des Managers in Düsseldorf habe mit seiner Rolle in Essen nichts zu tun, ist auf dem Holzweg. Formaljuristisch gibt es zwar keinen Grund für eine Demission, weil Thomas Fischer als Thomas Fischer im Aufsichtsrat sitzt und nicht als Vorstandsvorsitzender der WestLB. Aber kann man sich einen Chef-Kontrolleur an der Ruhr vorstellen, der als Risikomanager am Rhein nicht die Anforderungen der Finanzaufsicht erfüllt hat und deswegen geschasst wurde? Das ist eine Image-Frage, und darüber werden sie vermutlich auch im RWE-Turm brüten.
Sollten die Verantwortlichen dort zu der Erkenntnis kommen, dass der Aufsichtsrat einen neuen Chef braucht, wäre das eine weitere Niederlage für Thomas Fischer. Dass ihm sein Nachfolger Alexander Stuhlmann folgt, scheint kaum denkbar. Was wollte RWE mit einem Aufsichtsratschef, der seinen Abschied aus Düsseldorf schon heute im Blick hat?
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