Rheinische Post: Kölsche Moschee? - Von MARTIN BEWERUNGE
Düsseldorf (ots)
Eine "kölsche Moschee" soll es nach dem Willen des Architekten Paul Böhm werden, ein "Zentrum türkisch-deutscher Integration" erhofft sich der türkische Religionsverein Ditib. Das sind hehre Ziele, aber es bleiben vorerst Entwürfe - wie das Modell der islamischen Bet- und Begegnungsstätte, die im Kölner Stadtteil Ehrenfeld entstehen soll.
Ob sie Wirklichkeit werden, ist gegenwärtig allerdings fraglicher als der Bau des Komplexes selbst - mit einer fast 35 Meter hohen Kuppel und zwei 55 Meter aufragenden Minaretten: Die Ditib als Bauherr ist keinen Zentimeter von der ursprünglich geplanten Größe abgewichen, obwohl die Mehrheit der Kölner genau damit (nicht jedoch mit der Moschee an sich) ein Problem hat.
Rechtlich und politisch ist die Errichtung wohl nicht zu verhindern. Doch jenseits der Scharfmacher, welche den Streit in den vergangenen Monaten befeuerten, wurde deutlich: Eine Moschee in dieser Größe widerstrebt einfach dem Gefühl der Stadt. Und im "hillijen" Köln, wo rheinische Toleranz und das Geben und Nehmen des "Kölschen Klüngels" gepflegt werden, schätzt man eines ganz und gar nicht - Kompromisslosigkeit. Die Ditib hat dem Projekt "kölsche Moschee" keinen Gefallen getan.
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