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Rheinische Post: Belgien am Ende?

Düsseldorf (ots)

Von Godehard Uhlemann
Nach den gescheiterten Koalitionsverhandlungen steht Belgien vor 
einer Zerreißprobe. Zehn Wochen nach der Wahl ist kein Ausweg aus der
schweren innenpolitischen Krise erkennbar. Der Grund liegt auf der 
Hand: Flandern und Wallonien trauen sich nicht mehr über den Weg. Das
hatte sich schon seit langem abgezeichnet, doch nun ist das 
Misstrauen so gewachsen, dass über das Ende der staatlichen Einheit 
spekuliert wird. Wahlsieger Leterme hatte im Wahlkampf seinen 
christdemokratischen Anhängern mehr Eigenständigkeit Flanderns 
versprochen. Die französisch sprechenden christdemokratischen 
Wallonier fürchten, dass ihnen im ärmeren Teil des Landes 
milliardenschwere Geldzahlungen gestrichen werden sollen. Es geht am 
Ende um die Frage, welche Rolle der Gesamtstaat noch haben soll, wie 
er finanziert und ausgestaltet werden kann. Nun muss König Albert II.
sein Königreich retten. Der Monarch muss erst einmal eine Staatskrise
beenden und den Parteien beider Landesteile klar machen, dass sie 
miteinander und nicht gegeneinander Politik machen müssen. Um die 
Diskussionen zu entschärfen, wird er wohl einen Liberalen mit der 
Regierungsbildung beauftragen, der die Belange beider Landesteile 
bedenkt, die auseinanderstreben.

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