Rheinische Post: Strom-Ärger
Düsseldorf (ots)
Von Martin Kessler
Ist der Strompreis zu hoch oder zu niedrig? Für viele Kunden mag die Frage zynisch klingen, wenn sie Monat für Monat ihre ständig steigenden Energie-Rechnungen überweisen. Doch so sehr der Wettbewerb in der Stromwirtschaft zu wünschen übrig lässt: Der Hauptteil der Preissteigerungen geht auf die Tatsache zurück, dass Strom und Gas weltweit gefragte und damit knappe Güter sind. Von diesem Umstand profitieren Konzerne wie Eon, RWE oder die französische EdF. Sie dafür zu bestrafen, hieße, die Preise trotz der Knappheit künstlich niedrig zu halten. Die Folge wären fehlende Investitionen, schlechtere Netze, weniger Strom und eine weitere Verknappung. Die Preise würden schließlich umso stärker steigen oder der Strom müsste zugeteilt werden. Es gibt aus dem Dilemma steigender Strompreise auch eine andere Lösung. Wenn die Versorger investieren und der europäische Wettbewerb stärker wird, treten neue Anbieter auf, neue Kraftwerke entstehen, und das wirkt preisdämpfend. Die EU will den Wettbewerb anschieben, indem sie das Netz der Energiekonzerne in andere Hände gibt. Das könnte zu Verwerfungen führen. Eine Trennung würde dann mehr Probleme aufwerfen als lösen.
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