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Rheinische Post: Kosovo-Falle

Düsseldorf (ots)

von Godehard Uhlemann
Die Entscheidung über die Zukunft des Kosovo wird in jedem Fall 
Europa durchschütteln. Es ist unwahrscheinlich, dass alles ruhig 
bleibt, wenn sich der Kosovo nach dem 10. Dezember für von Serbien 
unabhängig erklärt. Das wissen auch EU und Nato. Beide rüsten sich 
aus diesem Grund für den Krisenfall. Betroffen sind auch die 
Deutschen, die bislang rund 2800 Mann dort im Einsatz haben.
Neben den drohenden militärischen Implikationen verdüstert sich 
politisch der Himmel. Russland warnt vor einseitiger Anerkennung 
durch den Westen. Das sehen auch einige EU-Partner so. Moskau hat 
Recht, wenn es auf den Präzedenzfall einer Kosovo-Anerkennung 
hinweist. Wird die EU dann auch Nordzypern anerkennen, das sich seit 
Jahren als Staat begreift, aber damit international bislang auf taube
Ohren gestoßen ist? Die Nato will ihre Soldaten in einem unabhängigen
Kosovo lassen. Doch das 1999 erteilte Uno-Mandat wurde für die 
hauptsächlich von Albanern bewohnte serbische Südprovinz gegeben. Das
Verhältnis zu Russland gerät unter Druck, und es ist denkbar, dass 
als Kompensation die Serben Bosniens ihre Unabhängigkeit anstreben. 
Dann gerät die mühsam austarierte Balkanordnung ins Wanken, und die 
EU weiß keine Antwort.
Bericht: Nato: Im Kosovo droht..., Seite A5

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Telefon: (0211) 505-2304

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