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Rheinische Post: Manager unter Druck VON STEFAN REKER

Düsseldorf (ots)

Kommt nach den Mindestlöhnen nun womöglich ein
gesetzlicher Höchstlohn? Nein, die in der großen Koalition plötzlich 
auf breiter Front losgebrochene Debatte über die (Un-)Angemessenheit 
von Managerbezügen riecht nach einem politischen Ablenkungsmanöver. 
Mit wohlfeilen Worten wollen die Regierenden demonstrieren, dass sie 
den Durchschnittsverdiener und dessen Sinn für Gerechtigkeit nicht 
aus den Augen verloren haben. Sollte aus dem aktuellen Wettrennen um 
die populärste Formulierung ein konkretes Gesetz werden, dann dürfte 
es wohl auf eine verschärfte Pflicht zur Offenlegung von 
Vorstandsgehältern und Zusatzprämien in börsennotierten Unternehmen 
hinauslaufen  was immerhin ein Fortschritt wäre. Seit dem Untergang 
der DDR-Planwirtschaft liegt es in Deutschland zum Glück nicht mehr 
in der Macht der Politik, Gehälter in der Wirtschaft festzulegen. Das
gehört zur Freiheit der Eigentümer, deren Geld es schließlich kostet.
Daher wäre es eine Stärkung des Eigentumsrechts, wenn die Aktionäre 
ihren Aufsichtsräten bei Gehalts-Entscheidungen künftig stärker auf 
die Finger sehen könnten. Dass die Spitzenmanager derart unter Druck 
geraten, haben sie vor allem der maßlosen Gier einiger ihrer 
Nadelstreifen-Kollegen zu verdanken. Da könnten stärkere 
Offenlegungs-Pflichten durchaus heilsam wirken.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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