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Rheinische Post: SPD rückwärts Kommentar VON REINHOLD MICHELS

Düsseldorf (ots)

Lang ist es her, dass Bundesinnenminister a.D.
Otto Schily auf einem SPD-Bundesparteitag politisch ungestraft sagen 
konnte: "Law und Order sind sozialdemokratische Werte." Heute müsste 
sich Schily von seinem Parteivorsitzenden Kurt Beck den albernen 
Vorwurf des Rechtspopulismus gefallen lassen. Man merkt an der guten 
Debatte über Wehrhaftigkeit gegen Jungkriminelle beispielhaft, wie 
sich die SPD zurückentwickelt zu ihrer alten Gewohnheit, als "rechts"
zu verunglimpfen, was in Wahrheit dem Wunsch der billig und recht 
Denkenden in der Mitte der Gesellschaft entspricht. Die 
Sozialdemokratie war politisch schon einmal näher an den Menschen und
deren Ängsten, ob in U-Bahnen oder entsprechenden Bahnhöfen. Wie wäre
es, wenn die Volksparteien im Bund und in den Ländern Vorschläge 
endlich umsetzten: für härtere, zügigere Bestrafung, mehr öffentliche
Videoüberwachung (die zuletzt dingfest gemachten Schläger gingen in 
die optische Falle), Wachpersonal in Bussen und Bahnen, mehr 
Polizisten auf Straßen und Plätzen, mehr Lehrer in Schulen mit 
Problemkindern (wieso werden eigentlich Hauptschullehrer schlechter 
bezahlt als Gymnasiallehrer?), schließlich für Erziehungscamps mit 
strikten Regeln?

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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