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Rheinische Post: Sanfte Gangart Kommentar VON DETLEV HÜWEL

Düsseldorf (ots)

Bis vor kurzem wollte die Union "unbelehrbare
jugendliche Gewalttäter in geschlossenen Einrichtungen und 
Erziehungscamps unterbringen". So nachzulesen im "Info-Dienst" der 
NW-CDU vom 20. Dezember 2007. NRW-Familienminister Armin Laschet hat 
sich vorige Woche ähnlich geäußert, sich dabei aber bei Ort und 
Projekt vergaloppiert. Obwohl die Fälle brutaler Jugendkriminalität 
nicht abreißen, setzt die Regierung Rüttgers jetzt ganz 
offensichtlich auf die sanftere Gangart. Anscheinend hat sich die FDP
gegen die Hartgesottenen in der Union durchsetzen können. Um keine 
Missverständnisse aufkommen zu lassen: An Erniedrigungen, wie sie in 
US-Camps vorgekommen sind, denkt hierzulande gottlob niemand. Aber 
freistehende Bauernhöfe sind nun doch etwas anderes als die bislang 
in Rede stehenden Camps. Erziehungseinrichtungen wie in Bedburg-Hau, 
wo kriminelle Kinder und Jugendliche pädagogisch intensiv betreut 
werden, leisten wertvolle Arbeit und verdienen daher alle 
Unterstützung. Aber "Erziehungscamps" sind sie nicht und wollen es 
auch nicht sein. Doch vermutlich wird kein NRW-Politiker dieses Wort 
so schnell mehr in dem Mund nehmen. Manche haben selbigen ohnehin zu 
voll genommen.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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