Rheinische Post: Kreuther Geist Kommentar VON GREGOR MAYNTZ
Düsseldorf (ots)
In Wildbad Kreuth sei soviel diskutiert worden wie nie zuvor, sagt CSU-Landesgruppenchef Peter Ramsauer nach der dreitägigen Weichenstellung. Neun Themenpapiere kamen dabei heraus. CSU-Positionen zur Gewalt wie zur Gesundheitsreform, zum Transrapid wie zur Terrorbekämpfung, zur Steuersenkung wie zum Strompreis. Den Ertrag von Kreuth in einen Satz zu quetschen, fällt deshalb schwer. Ähnlich ist es bei den Köpfen, die für die CSU stehen. Vor einem Jahr war das Stoiber. Punkt. Heute hält Parteichef Huber die weißblaue Fahne hoch. Und Regierungschef Beckstein. Und Verbraucherminister Seehofer. Und Wirtschaftsminister Glos. Und Europaminister Söder. Und Generalsekretärin Haderthauer. Und, und, und. Hinzu tritt die inhaltliche Differenzierung. Zwar beeilte sich die CSU, das von Roland Koch besetzte Image der harten Antwort auf Gewalt mit eigenem Muskelspiel zu ergänzen. Doch ihr Beschluss von Kreuth mahnt eine breite Palette von Angeboten an. Während Koch in Hessen die 40 Prozent im Auge hat, steuert die CSU die 60 Prozent an. Das geht nicht ohne jene Milieus, die simplen Thesen misstrauen. Die nächsten 21 Monate werden zeigen, ob der neue Kreuther Geist trägt durch vier Wahlen hindurch.
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