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Rheinische Post: Familien-Gängelei

Düsseldorf (ots)

Von Stefan Reker
Noch ist es nur ein Testballon, wenn aus der SPD-Arbeitsgruppe zur
"Kinderarmut" der Vorschlag kommt, den Kinderfreibetrag für Familien 
zu kürzen und mit dem Geld staatliche Sachleistungen wie Schulspeisen
zu bezahlen. Doch der Vorstoß verrät eine sozialistische 
Bevormundungs-Ideologie, die daran glaubt, dass staatliche Behörden 
besser wüssten, was einer Familie nützt, als die Familie selbst. Und 
er offenbart ein großes Missverständnis - als sei der 
Steuerfreibetrag eine gnädige Gabe des Staates an seine Bürger. Dabei
ist es deren verfassungsmäßig verbrieftes Recht, dass wenigstens ihr 
Existenzminimum steuerfrei bleiben muss.
Jede Kürzung der Freibeträge wäre faktisch schlicht eine 
Steuererhöhung. So würde man ausgerechnet den Familien mit Kindern 
erst deren selbstverdientes Geld wegnehmen, um es einigen von ihnen 
dann durch staatliche Bürokraten wieder zuteilen zu lassen. Die 
erschütternden Fälle vernachlässigter Kinder schreien nach besserer 
Einzelfall-Betreuung, rechtfertigen aber nicht die Gängelung aller 
Familien. Die riesige Mehrheit der Kinder wird von ihren Eltern 
(unabhängig vom Einkommen) verantwortungsvoll betreut. Sie dürfen 
sich die fürsorgliche Belagerung durch SPD-Ideologen verbitten.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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