Rheinische Post: Erdogans Appell
Düsseldorf (ots)
von Detlev Hüwel
In Köln, der Stadt mit der größten türkischen Gemeinde im Westen der Bundesrepublik, beendete Ministerpräsident Erdogan gestern seinen Deutschlandbesuch. Sein Appell an die Landsleute, Deutsch zu lernen, war dringend notwendig. Gerade NRW unternimmt große Anstrengungen, um bei Kindern mit Zuwanderungsgeschichte Sprachdefizite zu beheben. Von ihren Eltern darf man erwarten, dass sie diesen Weg konstruktiv mitgehen, damit den jungen Leuten später keine Chancen verbaut werden. Erdogans Forderung, in Deutschland türkische Schulen und Universitäten einzurichten, ist dagegen zu Recht auf Ablehnung gestoßen. Solche Einrichtungen dienten nicht der Integration, sondern verstärkten wohl eher den Trend zur Abschottung. Auch wenn es manche Politiker nicht wahrhaben wollen: Längst haben sich auch an Rhein und Ruhr Parallelgesellschaften herausgebildet. Diesen konfliktträchtigen Trend gilt es durch eine vernünftige Integrationspolitik zu stoppen. Ein vollständiges Aufgeben der eigenen Kultur kann man von den Zugewanderten zwar nicht verlangen, wohl aber den Willen, sich als Teil dieser Gesellschaft mit ihren unverrückbaren Grundwerten wie Freiheit und Gleichheit von Frau und Mann zu begreifen. Bericht: Erdogan in Köln..., Titelseite
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